Mehr Platz als im Golf Skoda Scala im MZ-Test: Kompakter Lademeister
Der Vierzylinder-Benziner Skoda Scala lässt sich sehr sparsam fahren. Der lange Radstand sichert gute Platzverhältnisse. Der Kofferraum fasst 467 Liter.

Mit dem Scala mischt Skoda in der Kompaktklasse mit. Er besetzt so die Lücke zwischen dem kleinen Fabia und dem großen Octavia. Die Tschechen bieten ihn nur in einer Karosserievariante an, als fünftürige Fließheckvariante. Eine große Heckklappe sichert das bequeme Beladen des 467 Liter großen Kofferraums - ein üppiges Angebot für diese Klasse (Golf: 381 Liter). Der doppelte Ladeboden ermöglicht, Gepäck sehr effektiv zu verstauen, eine gute Lösung. Im Gepäckraum finden sich zudem viele praktische Haken und Verzurrösen zum Sichern von Gepäckstücken. Kleinkram hat unterhalb der stabilen Hutablage Platz. Die Platzverhältnisse innen nimmt man als angenehm war für ein Auto mit 4,36 Meter Länge.
Dafür sorgen im Fünfsitzer der großzügige Radstand von 2,65 Metern. Die vorderen Sitze lassen sich bei Bedarf weit zurück schieben, sitzt niemand hinten. Dort gibt es ansonsten genug Luft für die Beine und auch nach oben ist angemessen Platz für Menschen um die 1,80 Meter. Die Sicht rundum ist ausgezeichnet, auch wegen der tief runter gezogenen Heckscheibe. Das Cockpit hat Skoda zeitgemäß voll digitalisiert. Es wird dominiert von zwei gut zehn Zoll großen Displays, eins davon hinterm Lenkrad. Die Bedienung bereitet kaum Probleme. Hat man erstmal die grundlegenden Handgriffe verinnerlicht, navigiert man sich ohne große Fehlerquote durch die Menüs.

Als wenig alltagsfreundlich empfindet man hingegen, dass einige praktische Schalter vom Armaturenbrett verschwunden sind. Den Drehregler für die Lautstärke des Radios, den man schnell und blind bedienen konnte, gibt es leider nicht mehr. Hierfür kann man noch eine winzige Drehwalze am Lenkrad nutzen. Für die Bedienung der Klimaanlage gibt es indes noch Drehregler und Schalter, Funktionen wie die der Lüfter lassen sich nur über ein Menü auf dem Display nutzen. Die Oberfläche des Infotainmentsystems kann man aber insgesamt gut bedienen. Durch Tippen oder mittels Sprachsteuerung geht es durch die einzelnen Bereiche.
Ähnlich wie bei Apps auf Smartphone oder Tablet findet man im Menü, struktuiert mit großen Kacheln, schnell, wonach man sucht. Das Infotainmentsystem verfügt über Android Auto und Apple Carplay, letzteres ohne Kabel. Zusätzlich gibt es aber auch zwei USB-Anschlüsse und eine Ladeschale. Bereits zur Serienausstattung gehören der Spurhalte- und der Frontradarassistent. Optional erhältlich sind gegen kräftige Aufpreise fast alle anderen im VW-Konzern verfügbaren Assistenzsysteme.
Die Motorenpalette bei den Benzinern umfasst Drei-Zylinder Benziner mit 95 PS und 115 PS sowie einen Vier-Zylinder mit 150 PS, der im Test gefahren wurde. Ebenfalls im Programm ist ein 115 PS-Diesel sowie eine Erdgas-Version mit 88 PS. Der 150 PS-Motor mit 1,5 Litern Hubraum ist ein laufruhiges Aggregat. Damit ist der 1,3 Tonnen schwere Kompaktwagen gut ausgestattet und und bietet jederzeit Fahrleistungen, wie man sie im Alltag braucht und nutzt, damit ist man für diese Wagenklasse bestens motorisiert. Der Motor hat guten Durchzug, eine direkte Lenkung und ein Fahrwerk, das schlechte Fahrbahnoberflächen fern hält von den Insassen. Auch bei hohem Fahrtempo auf der Autobahn - es sind gut 220 km/h erreichbar - liegt der Wagen sicher auf der Straße.
Das Sieben-Gang-DSG-Getriebe schaltet ohne spürbare Unterbrechung durch die Gangstufen und hilft mit seiner feinen Abstufung dem Fahrer etwas beim Spritsparen. Beim Kraftstoffverbrauch gibt Škoda einen kombinierten Durchschnittswert von fünf Litern auf 100 Kilometern an. Damit ist der Vier-Zylinder laut Norm fast genauso sparsam wie das Drei-Zylinder-Aggregat der Baureihe. Den Normwert erreicht man kaum, aber immer wieder gelang es im Test, auch mal unter die sechs Liter zu kommen. Mit 6,3 Litern kann man dauerhaft rechnen, zügige Autobahnfahrten sorgen für einen Schnitt von über sieben Litern auf 100 Kilometern.
Technische Daten - Motor: Vierzylinder-BenzinerHubraum: Vierzylinder mit 1,5 Litern Leistung: 150 PS, Drehmoment: 250 Nm, von 0 auf 100 km/h: Sekunden, Höchsttempo:219 km/h, Verbrauch im Test: 6,3 Liter auf 100 Kilometer, Länge: 4,36 Meter, Kofferraum: 467 Liter, Grundpreis Testwagen: 26.950 Euro, Einstiegsmodell (95 PS): 19.790 Euro.