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Forschungsauto Forschungsauto: Diesel trifft Otto

Von Peter Hartmann 14.09.2007, 11:15

Frankfurt (Main)/MZ. - Der DiesOtto ist ein Benziner, der im Teillastbereich wie ein Diesel selbstzündet und die sauberen Abgase eines Ottomotors aufweist.

Der Ottomotor punktet bei Leistung, Abgasqualität und Produktionskosten. Die Stärken des Diesels sind Drehmoment und Verbrauch. Wobei der Dieselmotor in Sachen Emissionen inzwischen aber stark aufgeholt hat. Das Ziel ist nun, den Benziner so sparsam wie den Diesel zu machen. Alle notwendigen Voraussetzungen bringt jetzt das auf der IAA vorgestellte DiesOtto-Konzept mit.

Das Technikpaket für den Benzinmotor der Zukunft beinhaltet die Direkteinspritzung, Turboaufladung und variable Verdichtung. Wobei hier die Raumzündverbrennung, ein hocheffizientes, dem Diesel ähnlichen Brennverfahren im Mittelpunkt steht. Sie wird erstmalig im Benzinmotor verwendet. Beim Start und bei Volllast wird das Benzin-Luft-Gemisch wie bei einem konventionellen Ottomotor per Zündkerze zur Explosion gebracht.

Die kontrollierte Selbstzündung, auf die der DiesOtto innerhalb eines Arbeitstaktes automatisch umschaltet, erfolgt im Teillastbereich, also bei niedrigen und mittleren Drehzahlen. Dadurch entsteht ein sehr geringer Ausstoß an Stickoxiden. Die weitere Abgasreinigung übernimmt ein üblicher Dreiwege-Katalysator. Die Kombination aus dynamischen Fahrleistungen und niedrigem Verbrauch macht schon heute die Turboaufladung und die Common-Rail Direkteinspritzung möglich. Und der neue Hybrid geht noch ein Stück weiter: Konsequente Reduzierung von Hubraum (1,8-Liter) und Zylinderzahl (vier Zylinder) sorgt für einen verbesserten Wirkungsgrad. Zusätzlich unterstützt ein Hybridmodul mit 20 PS Leistung den Verbrennungsmotor vor allem im Stop-and-Go-Betrieb. Im Verein mit dem 238 PS starken 1,8-Liter Vierzylinder-Dieotto ergibt sich eine Gesamtleistung von 258 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm.

Im F700 sorgt der DiesOtto für einen Spurt von 0 auf 100 km / h in 7,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km / h begrenzt. Dabei soll der Verbrauch rekordverdächtige 5,3 Liter auf 100 km betragen - der CO-Ausstoß entspricht 127g / km. Werte, die nicht in einem Smart Fortwo erzielt werden, sondern in einer über fünf Meter langen Luxus-Limousine, die einen Radstand von 3,45 Meter hat.