Caravans Caravans: Gebrauchte Wohnmobile sind eine interessante Alternative

München/dpa. - Mit dem eigenen Reisemobil oder Caravan fremde Länder erkunden - diesen Traum würden sich viele Menschen gerne erfüllen. Oft allerdings bleibt es beim Traum. Denn ein solches Reisefahrzeug kostet auch einiges: Hohe fünfstellige Summen sind für ein gut ausgestattetes fabrikneues Reisemobil keine Ausnahme. Gebrauchte Reisemobile erscheinen da als interessante Alternative.
Alter und Kilometerleistung sind bei einem Auto erste Hinweise auf den Zustand. Bei einem Reisemobil oder einem Caravan sieht die Sache etwas anders aus: «Es gibt Fahrzeuge, die vielleicht erst vier Jahre alt sind, in denen die Vorbesitzer aber sehr viel Zeit verbracht haben», sagt Lothar Angermund, Caravan-Experte des ADAC in München. «Auf der anderen Seite findet man vielleicht ein zehn Jahre altes Reisemobil, das aber eher selten auf Reisen genutzt wurde.» In einem solchen Fall kann das jüngere Gefährt größere Abnutzungsspuren imWohnbereich aufweisen, als das eigentlich wesentlich ältere Mobil.
«Der allgemeine Pflegezustand ist im Endeffekt wichtiger als diegefahrenen Kilometer», fasst Frank Binder, Sprecher des CaravanIndustrie-Verbandes Deutschland (CIVD) in Frankfurt/Main, zusammen.Denn die Laufleistungen eines Reisemobils sind in der Regel ohnehinweitaus niedriger als bei einer täglich eingesetzten Limousine.
Da die Fahrzeuge oft auch außerhalb ihrer Einsätze im Freienstehen, ist ein weiterer Punkt zu beachten: Feuchtigkeit. Die kanngerade im Wohnbereich für unangenehme Folgen sorgen. «Wenn man dasFahrzeug betritt, sollte man schon einmal darauf achten, ob es feuchtoder muffig riecht», rät Viktoria Groß, Sprecherin des DeutschenCamping Clubs (DCC) in München.
Oft vernachlässigt wird nach Meinung der Experten bei gebrauchtenFahrzeugen das Thema Zuladung. «Ein Caravan hat oft nur eine erlaubteZuladung von 100 Kilogramm, manchmal sind es bis 400 Kilogramm»,erläutert Viktoria Groß. «Mancher Interessent lässt sich von derSonderausstattung eines Fahrzeugs blenden.» Doch Extras wie eineSatellitenanlage oder ein TV-Gerät haben ihr Gewicht und schränkendie Möglichkeit ein, größere Mengen Gepäck mit auf Reisen zu nehmen.
Zu überlegen ist auch, was mit dem Fahrzeug tatsächlich gemachtwerden soll - denn das ist mit entscheidend für die Auswahl derFahrzeuggröße oder der Grundkonzeption. «Je größer ein Fahrzeug ist,desto komfortabler ist es im Allgemeinen. Umgekehrt gilt, je kleinerein Fahrzeug ist, desto mobiler ist es», so Binder.
Derzeit gibt es noch einen Unsicherheitsfaktor im Hinblick auf dieUnterhaltskosten. «Die Diskussion um die zukünftigen Steuersätze fürReisemobile ist noch in der Schwebe», warnt Frank Binder. Nur eineszeichnet sich bereits ab: «In allen bekannten Modellen zurFahrzeugbesteuerung werden die Schadstoffemissionen beachtet», soBinder. Dies bedeutet, dass auf ältere Fahrzeuge mit höherenSchadstoffwerten auch höhere Steuern zukommen werden.
Für Interessenten kann das in Zukunft zusätzliche Denkarbeitbedeuten. Die Experten rechnen nämlich damit, dass in der Folge diePreise älterer Gebrauchtfahrzeuge sinken - es ist also abzuwägen, obder günstigere Kaufpreis die anfallenden höheren Steuern ausgleicht.
