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BMW BMW: Autokonzern präsentiert Elektroauto i3

29.07.2013, 09:12
BMW präsentiert das Elektroauto i3.
BMW präsentiert das Elektroauto i3. dpa Lizenz

Halle/Saale/DMN - BMW erwartet in den kommenden Jahren einen rasanten Zuwachs bei Elektroautos auf den Straßen. „Dies ist kein Kurzzeit-Plan“, sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson am Montag bei der Vorstellung des ersten Wagens der Elektromarke BMWi in London. Die Elektromodelle von BMW werden im Werk Leipzig gebaut. In die Werkserweiterung investiert der Autobauer 400 Millionen Euro.

Schon jetzt könnten Kunden durch Steuervorteile vor allem in den USA und europäischen Ländern sowie durch geringere Wartungskosten so viel Geld einsparen, dass das Interesse immer stärker werde. „Wir steigen in diesen Markt ein, um ein bedeutender Akteur zu werden“, kündigte Robertson an. Der i3 soll im November bei den Händlern stehen. Zunächst werde es nun vor allem darum gehen, Kunden für Testfahrten anzulocken, hieß es.

Der vier Meter lange Van, der mit gegenläufigen Türen und ohne B-Säule einen besonders bequemen Zustieg bieten soll, wird standardmäßig von einem Elektro-Motor an der Hinterachse angetrieben. Der Motor leistet 170 PS, entwickelt bis zu 250 Newtonmeter (Nm) Drehmoment und beschleunigt den i3 in 7,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit hat BMW auf 150 km/h begrenzt – aus Rücksicht auf Stromverbrauch und Reichweite.

Leichtbau gleicht Gewicht der Akkus aus

Gespeist wird der Elektro-Motor aus Lithium-Ionen-Akkus im Wagenboden mit einer Kapazität von 22 Kilowattstunden (kWh). Weil der Aufbau aus Karbon besteht, wiegt der i3 mit 1270 Kilogramm etwa so viel wie ein herkömmlicher Kompaktwagen – obwohl allein die Akkus bereits 200 Kilo ausmachen.

Mit der Kohlefaser-Karosserie betritt BMW im Karosseriebau völliges Neuland. Der konsequente Leichtbau des i3, um das Gewicht der Akkus auszugleichen und eine alltagstaugliche Reichweite des Fahrzeugs zu erreichen, ist die eigentliche Neuheit beim i3.

Reichweiten und Ladezeiten

Mit einer Akkuladung kommt das erste Elektroauto von BMW im Normzyklus 190 und im Alltag je nach Fahrweise rund 130 bis 160 Kilometer weit, so der Hersteller. Allerdings lasse sich der i3 auch in einem besonders sparsamen Modus fahren, der eine Reichweite von bis zu 200 Kilometer erlaube.

Wer die Reichweite darüber hinaus steigern möchte, kann gegen Aufpreis den Range Extender bestellen. Im Falle des i3 ist dies ein Zweizylinder Benziner mit 34 PS aus einem Motorrad, der unter dem Kofferraumboden eingebaut wird. Über einen Generator liefert er Strom für gut 100 zusätzliche Kilometer. Wie viel Sprit er dafür benötigt, teilte BMW noch nicht mit.

Spätestens wenn die Ressourcen an Bord erschöpft sind, muss der i3 an eine Steckdose. Lädt man ihn zu Hause an einem normalen Anschluss, dauert der Ladevorgang bis zu acht Stunden. An einer Schnellladesäule dagegen ist der Akku laut BMW nach 30 Minuten zu 80 Prozent geladen.

Marktstart und Kosten

Die Auslieferung des i3 beginnt laut BMW im November. „Unter 40.000 Euro“ werde das Auto kosten. Um den Aktionsradius zur vergrößern, kann der i3 auf Kundenwunsch mit einem Range Extender ausgerüstet werden, einem kleinen Benzinmotor, der einen Generator antreibt und so zusätzlichen Strom für weitere Strecken liefert.

Die Entwicklung des BMW i3 und seines sportlichen Schwestermodells i8 soll nach Medienberichten bis zu 3 Milliarden Euro an Forschungs- und Entwicklungskosten gekostet haben. Geld, das bei der Entwicklung anderer Modellreihen fehlen könnte. Damit setzt BMW große Hoffnung in den zuletzt oft negativ bewerteten Bereich der Elektro-Autos. Ein Flop des i3 träfe die Bayern folglich hart.

Mehr Informationen zu den Neuheiten und Highlights der IAA 2013 in Frankfurt finden Sie hier.

Konsequenter Leichtbau mit Karbon-Karosserie gleicht das hohe Gewicht der Akkus im Fahrzeugboden aus.
Konsequenter Leichtbau mit Karbon-Karosserie gleicht das hohe Gewicht der Akkus im Fahrzeugboden aus.
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Gegenläufig öffnende Seitentüren und ein Verzicht auf die B-Säule sollen den Einstieg in den i3 erleichtern.
Gegenläufig öffnende Seitentüren und ein Verzicht auf die B-Säule sollen den Einstieg in den i3 erleichtern.
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