Berliner S-Bahn zahlt noch mehr Entschädigung
Berlin/dpa. - Von den Kunden der pannengeplagten Berliner S-Bahn wird weiterhin Geduld verlangt. Erst 2011 sollen die Züge wieder in vollem Umfang fahren. Für die Fahrgäste gibt es aber weitere Entschädigungen im Wert von 70 Millionen Euro.
Das teilte Bahnchef Rüdiger Grube am Donnerstag (28.1.) nach einem Treffen mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit in Berlin mit. Unter anderem fahren demnach Inhaber von Abo- und Jahreskarten sowie Studenten der Universitäten in Berlin, Potsdam und Wildau (Dahme-Spreewald) mit Semestertickets zwei Monate kostenlos. Welche Monate dies sind, steht noch nicht fest. Zudem sollen an mehreren Wochenenden Einzeltickets den ganzen Tag über gelten.
Am 23. Februar will die Bahn ihren Ermittlungsbericht zu den Verantwortlichkeiten für das Desaster bei der Konzerntochter vorlegen. Dann will die Konzernspitze auch über Konsequenzen informieren. Nur den Haltbarkeitsproblemen bei Rädern und Achsen der Züge und damit den herstellern die Schuld zu geben, sei «Quatsch», sagte Grube. «Es wird völlige Transparenz geben - wir werden alles auf den Tisch legen.»
Wegen Schwierigkeiten mit Rädern und Achsen sowie Wartungsversäumnissen bei Bremsen kann die S-Bahn seit Mitte 2009 nur ein Rumpfangebot fahren. Bis Jahresende will die S-Bahn die Zahl ihrer eingesetzten Wagen in sechs Schritten von derzeit 634 auf 1002 erhöhen und wieder sämtliche Strecken befahren, allerdings nicht überall in voller Zuglänge. 2011 sollen die Züge dann laut Grube auch wieder die normale Länge erreichen. Vor der Krise waren werktags etwa 1100 Wagen auf der Schiene.