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150 Jahre Opel 150 Jahre Opel: Legendäre Modelle von Lutzmann bis Manta

Von Christian Ebner 23.08.2012, 08:43
Die Bildkombo zeigt auf dem Opel-Gelände in Rüsselsheim aufgenommene Opel-Logos von Opel-Modellen verschiedenen Alters und in der Mitte eine Gruppe Oldtimer-Fans, die einen alten Opel-Rennwagen anschieben (Archivbild vom 22.05.2009). Opel blickt auf 150 Jahre Firmengeschichte voller gewaltiger Umbrüche zurück. (FOTO: DPA)
Die Bildkombo zeigt auf dem Opel-Gelände in Rüsselsheim aufgenommene Opel-Logos von Opel-Modellen verschiedenen Alters und in der Mitte eine Gruppe Oldtimer-Fans, die einen alten Opel-Rennwagen anschieben (Archivbild vom 22.05.2009). Opel blickt auf 150 Jahre Firmengeschichte voller gewaltiger Umbrüche zurück. (FOTO: DPA) dpa

Rüsselsheim/dpa. -

Der Lutzmann Patentmotorwagen war 1898 das erste von Opel produzierte Auto, konstruiert von dem Dessauer Autopionier Friedrich Lutzmann, dessen Anhaltinische Motorwagenfabrik vom florierenden Fahrrad- und Nähmaschinenhersteller Opel aufgekauft worden war.

Der Laubfrosch war ab 1924 das erste deutsche Auto, das am Fließband gebaut wurde. Das mutmaßliche Plagiat eines Citroen-Modells wurde in grüner Lackierung verkauft und machte wegen seines vergleichsweise günstigen Preises Opel zum größten Autohersteller im deutschen Reich.

Kapitän, Admiral und Diplomat konkurrierten in der Oberklasse bis 1977 mit den Limousinen von Mercedes-Benz. Mindestens sechs Zylinder waren bereits in den 30er-Jahren Pflicht, der Diplomat verfügte in den 70ern sogar über einen 8-Zylinder von Chevrolet. Nach dem Weltkrieg war das Design der Opel-Straßenkreuzer zeitweise sehr amerikanisch.

Olympia war 1935 der erste deutsche Serienwagen mit selbsttragender Stahlkarosserie und wurde nach dem Krieg als Rekord nach US-Vorbildern neu entwickelt. Bis heute Kult bei Youngtimer-Freunden ist der bis 1972 gebaute Rekord C, der auch als Coupé zu haben war.

Die erfolgreichste Baureihe Kadett/Astra startete 1962 als Käfer-Herausforderer im neu errichteten Werk Bochum. Erfolgreich war und ist der 1991 in Astra umgetaufte Millionenseller auch als Coupé und Caravan. Ein bereits vor dem Krieg gebauter Kadett wurde später als Moskwitsch 400 auf den alten Bändern in der Sowjetunion gebaut.

Mit unterschiedlichen Typen des Mittelklasse-Wagen Ascona gewann Rallyefahrer Walter Röhrl Europa- wie auch Weltmeisterschaft. Das technisch identische Coupé Manta eignete sich vor allem in der späteren Variante Manta B besonders für Tuningversuche halbstarker Möchtegern-Rennfahrer.

Opel-Firmengeschichte

Die Umbrüche bei Opel

Opel hat sich in seiner langen Geschichte mehrfach neu erfunden. Nach etlichen Umbrüchen, Höhenflügen und Abstürzen steckt die Marke mit dem Blitz tief in der Krise. Um die Sanierung wird hart gerungen. Welchen Weg ist das Unternehmen gegangen?

- Adam Opel gründete im August 1862 eine Nähmaschinenfabrik. Das Unternehmen in Rüsselsheim bei Frankfurt stieg auf Druck der fünf Opel-Söhne aber bald auf die Produktion von Fahrrädern um. Es dauerte nicht lange, und Opel produzierte Automobile - der Firmengründer wollte das übrigens nie.

- Opel wurde in den 1920er Jahren zum größten deutschen Autohersteller, dann aber schon 1929 mehrheitlich an den US-Riesen General Motors (GM) verkauft.

- Die Amerikaner mussten ihre Tochter während der Nazi-Herrschaft vorübergehend als Vermögenswert in Feindeshand abschreiben. Nach weitgehender Demontage - der Vorkriegs-Kadett wurde auf den alten Bändern in der Sowjetunion als Moskwitsch weitergebaut - übernahm GM wieder die Kontrolle und startete 1947 erneut die Autoproduktion in Rüsselsheim.

- Schlechte Zahlen veranlassten in den 80ern das GM-Management im fernen Detroit, die Deutschen enger zu kontrollieren. Langweilige Karossen wie der Vectra sowie gravierende Qualitätsmängel in Folge der gnadenlosen Einkaufspolitik des Managers José Ignacio Lopez zerstörten das Vertrauen der Kunden nachhaltig.

- Kurz vor der eigenen Pleite hätte sich GM 2009 schon einmal fast von der europäischen Sorgentochter getrennt, seitdem spart der Konzern wieder dem schrumpfenden Markt hinterher. Eine ganze Reihe von Top-Managern musste gehen. Derzeit verhandelt GM mit der IG Metall wieder über eine Sanierung, viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.