Hintergrund Was ist die ARD und wofür gibt sie das Geld der Rundfunkbeiträge aus?
Die ARD beherbergt viele Landesfunkanstalten und erhält über 5 Milliarden Euro pro Jahr an Budget durch die Rundfunkbeiträge. Das steckt hinter der ARD.
Magdeburg/DUR - Die ARD gibt es nun schon seit über 70 Jahren. Die Abkürzung steht für Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland. Doch wer steht eigentlich dahinter und wie wird sie finanziert? Ein Überblick:
Was ist die ARD und wer steht dahinter?
Die ARD wurde bereits 1950 gegründet. Zusammen mit dem ZDF und dem Deutschlandradio bildet die ARD den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Land.
Die ARD besteht aktuell aus neun Landesrundfunkanstalten sowie der Auslandsrundfunkanstalt Deutsche Welle. Zu den Sendern gehören unter anderem der BR, HR, MDR, RBB, SWR oder auch der WDR. Die ARD beinhaltet gemeinsame Programm wie zum Beispiel "Das Erste", die ARD Media- und Audiothek.
Wie wird die ARD finanziert?
Finanziert wird die ARD vor allem durch die Rundfunkbeiträge. Seit der letzten Anhebung wird seit dem 1. August 2021 ein Betrag in Höhe von 18,36 Euro monatlich fällig. Die Höhe des Rundfunkbeitrags wird von einer unabhängigen Stelle, der KEF bestimmt. In der KEF sitzen Vertreter aller Bundesländer, die entscheiden, welche Ausgabenwünsche der Sender gerechtfertigt sind und welche nicht. Einer Erhöhung des Rundfunkbeitrags müssen am Ende alle Landtage zustimmen. Dies hat bei der letzten Erhöhung Ende 2020 für Diskussionen gesorgt. Sachsen-Anhalts CDU hatte sich nämlich gegen eine Anhebung ausgesprochen und diese damit zeitweise blockiert.
Wer muss Rundfunkbeiträge bezahlen?
Die Beiträge müssen von jedem Haushalt gezahlt werden. Dabei ist es irrelevant, wie viele Geräte vorhanden sind, um Rundfunkprogramme zu empfangen und welche Leistungen der Rundfunkanstalten überhaupt in Anspruch genommen werden.
Kann man sich von der Bezahlung der Beiträge befreien?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen können die Beiträge reduziert werden oder sogar entfallen. Demnach können Personen, die staatliche Sozialleistungen wie zum Beispiel Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Grundsicherung erhalten, von der Zahlung befreit werden. Auch Blinde oder Taubblinde sind von ihr befreit. Behinderte mit dem Merkzeichen RF im Schwerbehindertenausweis zahlen ein Drittel der Gebühr.
Was wird von den Rundfunkbeiträgen bezahlt?
Mit dem Rundfunkbeitrag werden nicht nur die öffentlich-rechtlichen Sender, sondern auch die Landesmedienanstalten finanziert, heißt es auf der Seite des Rundfunkbeitragsservice. Sowohl die Anstalten der ARD als auch ZDF und Deutschlandradio erhalten jeweils eigene Anteile.
Vom Rundfunkbeitrag in Höhe von 18,36 Euro im Monat entfallen auf:
- ARD: 12,78 Euro
- ZDF: 4,69 Euro
- Deutschlandradio: 0,54 Euro
- Landesmedienanstalten: 0,35 Euro
Insgesamt wurden laut Jahresbericht über 8,1 Milliarden Euro im Jahr 2020 eingenommen. Die ARD (inklusive der Anteile der Landesmedienanstalten) verfügte 2020 daher über mehr als 5,8 Milliarden Euro.
Die Landesrundfunkanstalten der ARD finanzieren mit ihrem Anteil aus dem Rundfunkbeitrag ihr regionales Programmangebot für Hörfunk und Fernsehen, wie das nationale Erste Deutsche Fernsehen, tagesschau24, ONE, ARD-alpha, anteilig phoenix, KiKA, ARTE und 3sat, heißt es auf der Webseite der ARD. Hinzu kommen Videotext- und Onlineangebote.