Kinostart: 15. Januar 2009 Kinostart: 15. Januar 2009: «Twilight - Biss zum Morgengrauen»

München/dpa. - Kein Wunder,dass der smarte Edward Cullen der neuen Schülerin Bella auffällt, alssie zum ersten Mal ihre künftige Schule besucht. Doch Edward hat einGeheimnis: Er ist ein Vampir, allerdings keiner, der Jagd aufMenschen macht. Edward und seine Familie ernähren sich von Tierblut vegetarisch sozusagen. Doch der Reiz, den Menschenblut auf ihn, seineEltern und Geschwister ausübt, ist nach wie vor mächtig. Keine gutenStartbedingungen für die Liebe, die sich zwischen Edward und Bellaanbahnt. «Twilight Biss zum Morgengrauen» nennt sich der Fantasy-Film über die Abgründe und den wahren Sinn von Liebe. Am 15. Januarläuft der Streifen nach dem gleichnamigen Bestseller der us-amerikanischen Autorin Stephenie Meyer in den deutschen Kinos an.
Wer dabei auf einen spannenden Vampirfilm hofft, wird allerdingsenttäuscht. Zu blutleer und verhalten wirkt der Held, den der 19-jährige Robert Pattinson verkörpert vielen bekannt aus den HarryPotter-Filmen «Der Orden des Phoenix» und «Der Feuerkelch», in denener den beliebten Cedric Diggory spielt. Pattinsons Vampir wirkt eherwie der nette Junge von nebenan, etwas linkisch und verhalten undkeinesfalls wie ein Wesen mit seelischen Abgründen, das der Blutdurstin einem Moment der Unaufmerksamkeit zum Mörder machen könnte. Unklarbleibt auch, was Bella (Kristen Stewart) an dem rätselhaften Edwardso reizt und warum sie bereit ist, für diese Liebe sogar ihren Tod zuriskieren.
Regisseurin Catherine Hardwicke hat sich bei der ersten Verfilmungder mehrteiligen Jugend-Romanreihe eng an die literarische Vorlagegehalten, die eine große Fangemeinde in aller Welt hat. Im Zentrumsteht eine Liebe, die sich gegen alle Hindernisse durchsetzt. «Ichwürde lieber sterben, als Dir fernzubleiben», gesteht Bella und istsich der Gefahr bewusst, der sie sich aussetzt. Denn Edward muss sichtrotz überwältigender Gefühle für sie beherrschen würde ihn dochsonst im Rausch der Leidenschaft sein Blutdurst überwältigen und erwomöglich liebestrunken seine Geliebten mit einem Biss töten. Da kannsie noch so betteln, dass sie vor lauter Liebe auch gerne zum Vampirwerden würde. Edward bleibt hart. Und so muss die Beziehung losgelöstvon allen körperlichen Begierden funktionieren.
Platonische Liebe statt körperlicher Zärtlichkeit eine Liebe,wie sie vor allem in den USA von vielen bibeltreuen Erwachsenen undTeenagern propagiert wird. «True Love Waits» nennt sich die Kampagne,die auch Anhänger in Deutschland hat und bei der sich junge Leutedazu verpflichten, keinen Sex vor der Ehe zu haben.
Während Bella fasziniert ist von Edwards Kraft, seinerübermenschlichen Geschwindigkeit, mit der er durch den Wald rast, aufBäume klettert und ihr zur Seite springt, erlöst sie den Vampir ausjahrzehntelanger Einsamkeit. «Du bist jetzt mein Leben», haucht erder Frau zu, gibt sie ihm doch die Wärme und die Geborgenheit, die erseit seiner Umwandlung in einen Vampir im Jahr 1918 vermisst hat.Welche Abgründe und schwarzen Gedanken Edward bekämpfen muss, wenn erBella nahe ist und ihm ihr verstörend anziehender Duft in die Nasesteigt, bleibt den Zuschauern des Films leider verborgen. Er trittvielmehr als ihr Beschützer auf, der sie vor anderen blutrünstigenVampiren bewahren will, die ihre Spur aufgenommen haben. Am Ende desreichlich zahmen Vampirfilms ohne rechten Biss wird es sogar richtigromantisch mit Sternenglitzer, Lichterschein und Liebesschwüren.