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Kinostart: 1. Januar Kinostart: 1. Januar: «Fightgirl Ayse»

Von Johannes von der Gathen 22.12.2008, 11:17
Das türkisches Mädchen Aicha (Semra Turan) und ihr Kung Fu Meister Shi Fu (Xian Gao) im Film «Fightgirl Ayse» beim Training in der Kung Fu Schule. (FOTO: DPA)
Das türkisches Mädchen Aicha (Semra Turan) und ihr Kung Fu Meister Shi Fu (Xian Gao) im Film «Fightgirl Ayse» beim Training in der Kung Fu Schule. (FOTO: DPA) Maxximum Film

Hamburg/dpa. - Die 17-jährige Ayse (Semra Turan) hat nureine große Leidenschaft: ostasiatischen Kampfsport. Natürlich istihre aus der Türkei stammende Familie nicht gerade begeistert vondiesem Hobby: schließlich soll Ayse brav ihr Abitur machen und dannMedizin studieren, so wie ihr älterer Bruder Ali, der als Arzt ineiner Kopenhagener Klinik arbeitet.

Aber Ayse hat ihren eigenen Kopf. Bald schon hat sie keine Lustmehr, nur mit Mädchen zu trainieren und wendet sich heimlich an denKung-Fu-Meister Shi Fu (Xian Gao), um ihre Ausbildung professionellfortzusetzen. Jetzt trainiert sie mit dem etwas älteren Emil (CyronMelville), und bald ringen die beiden nicht nur auf der Mattemiteinander, sondern auch mit ihren aufkeimenden Gefühlenfüreinander. Als Ayses Familie von der ganzen Sache Wind bekommt,bahnt sich eine Katastrophe an.

Die 1969 in Dänemark geborene Natasha Arthy erzählt in ihrem gutgespielten Jugendfilm mit dem etwas zu martialischen deutschenVerleihtitel «Fightgirl Ayse» die Geschichte einer Emanzipation.Dabei möchte die Regisseurin das Klischee vom folgsamen undunterdrückten muslimischen Mädchen aufbrechen, und dies gelingt auchganz gut. Trotzdem hat Arthy kein tristes Problemstück mitMigrationshintergrund in Szene gesetzt, sondern ein packendesTeenagerdrama mit ansehnlichen Kampfszenen und einer schönen Love-Story.

Ihr Lehrer gibt Ayse die Kraft, im Kampf um ihre eigene Identitätnicht klein beizugeben. Dabei geht es gar nicht darum, immer zugewinnen. Im Finale bei den Kung Fu-Meisterschaften unterliegt Ayseihrem machohaften Widersacher Omar, aber zu diesem Zeitpunkt kann ihrdas gar nichts mehr anhaben: Sie jubelt und feiert trotzdem wie eineSiegerin.

Für die Choreografie zeichnet Xian Gao verantwortlich, der imFilm den wunderbar gelassenen Meister spielt. Xian Gao ist einProfi, der seit seinem siebten Lebensjahr Kampfsportbetreibt und in den vergangenen Jahren vermehrt als Schauspielergearbeitet hat, unter anderem war er in Ang Lees mit vier Oscarsausgezeichneten Martial-Arts-Epos «Tiger & Dragon» an prominenterStelle zu sehen.