Janosch dachte bei Panama nicht an Steuerparadies

München - Janosch (85), Autor und Illustrator, hat beim Schreiben seines berühmten Kinderbuches «Oh, wie schön ist Panama» keine Steueroasen im Sinn gehabt.
Er habe damals nichts über Panama gewusst, sondern nur an den Panama-Hut gedacht, sagte der 85-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in München. «Erst danach bin ich hingefahren, wollte mich dort ansiedeln, weil es ein Steuerparadies sein soll - abgelehnt», scherzte der Autor, der auf der spanischen Atlantikinsel Teneriffa lebt. «Ich würde auch gern keine Steuern zahlen.»
In dem Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1978 finden der Tiger und der Bär eine Holzkiste mit dem Aufdruck Panama. Weil diese Kiste so gut nach Bananen duftet, glauben die Freunde, dass dort das Paradies liegt. Sie ziehen los, um das Wunderland finden, nur um am Ende festzustellen, dass das Glück zuhause direkt vor ihrem Häuschen liegt.
Nachdem die «Süddeutsche Zeitung» Anfang April mit den «Panama Papers» ein weltweites Netz aus Briefkastenfirmen publik gemacht hatte, hatten einige Medien Janoschs Buchtitel zitiert. (dpa)