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Heinz Draehn Heinz Draehn: «Kuddeldaddeldu» ist tot

17.10.2010, 17:05
Der als Seemann Kuddeldaddeldu bekanntgewordene Kabarettist Heinz Draehn ist tot. (FOTO: DPA)
Der als Seemann Kuddeldaddeldu bekanntgewordene Kabarettist Heinz Draehn ist tot. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Neuenhagen/Bernau/Rostock/dpa. - Der gebürtige Rostocker soll amFreitag (22.10.) in seinem letzten Wohnort Neuenhagen (Märkisch-Oderland) in Brandenburg beigesetzt werden. Das geht aus einerTodesanzeige seiner Familie hervor. Laut «Märkischer Oderzeitung» und«Bild»-Zeitung starb der Künstler kurz vor seinem 89. Geburtstag ineiner Klinik in Bernau bei Berlin.

Draehn wurde durch seine Auftritte im DDR-Fernsehen, vor allem inder Reihe «Klock 8, achtern Strom» - die in Rostock aufgenommen wurde- dem Publikum als «Kuddeldaddeldu» bekannt. Mit scharfer Zunge undwitzigen Gags eroberte er die Herzen der Menschen - angelehnt an eineFigur des Schriftstellers Joachim Ringelnatz. Bevor der gelernteSeemann ins Kabarettfach wechselte, arbeitete er im Rostocker Hafenund spielte im Laienkabarett «Rostocker Spatzen.»

Der maritimen Musiksendung von der Ostseeküste, die von 1966 bis1990 im DDR-Fernsehen lief, drückte Draehn den Stempel des leichtangesäuselten Witzeerzählers auf. Als dieser durfte er sich auch übermanchen Mangel im DDR-Alltag auslassen, ohne gleich bestraft zuwerden. Zu sehen war «Kuddeldaddeldu» auch im Berliner Kabarett «DieDistel» und später in «Ein Kessel Buntes». Die «Bild»-Zeitung(Samstag) zitiert seine Partnerin Ingrid mit den Worten: «Kuddel hatbis zuletzt daran geglaubt, dass er wieder gesund wird. Er hat nieaufgehört zu kämpfen.»

Draehns Kontakt zu den alten Gefährten aus der Rostocker Hafenbarbrach nach der Wende mehr und mehr ab. Shantysänger, Entertainer undHafenbar-Erfinder Horst Köbbert, inzwischen 82 Jahre alt, lebtdagegen noch immer in Rostock. In der Hafenbar hatte auch derSchauspieler Peter Borgelt (1927-1994), der vor allem als Kommissarim «Polizeiruf 110» bekannt wurde, einen seiner ersten TV-Auftritte.