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Halle Halle: Künstlergruppe «Brücke» in der Moritzburg

17.09.2010, 12:13

Halle/dpa. - Die Stiftung Moritzburg in Halle zeigt seitFreitag eine neue Ausstellung mit Werken des Expressionismus derberühmten Künstlergruppe «Brücke». Rund 70 Werke sind in der Schau zusehen. Dazu gehören Holzschnitte, Radierungen, Lithographien undGemälde, wie das Museum mitteilte. Im Mittelpunkt der Schau unter demMotto «Brücke sucht Freunde. Die Künstlergruppe und ihre passivenMitglieder» stehen Werke aus Jahresmappen, auch Jahresgaben genannt.Diese spiegelten in markanter Form die stilistische Entwicklung derGemeinschaft der «Brücke»-Maler wider. Von 1905 bis 1912organisierten die Malerfreunde etwa 130 Ausstellungen in Deutschlandund darüber hinaus.

Die während dieser Zeit herausgegebenen Mappen enthieltendruckgrafische Blätter, welche die «Brücke»-Künstler für die passivenMitglieder der Gruppe als Bonus gefertigt hatten. Dies waren etwa 70passionierte Kunstfreunde aus Europa, vor allem aus Deutschland,England und der Schweiz. Sie hatten die Aufgabe, die Anliegen der«Brücke»-Maler weiterzutragen, sagte die Direktorin derStiftungMoritzburg, Katja Schneider.

Die expressionistische Künstlergruppe «Brücke» war 1905 in Dresdenzunächst von den vier Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner,Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet worden,1913 löste sie sich auf.

Von den Jahresgaben der «Brücke»-Künstler, die in einer Auflagevon bis zu 70 Exemplaren gedruckt wurden, gebe es heute nur nochwenige komplette Folgen. Das Berliner Brücke-Museum, die Moritzburgund ein Kunsthändler in Bern in der Schweiz habe Arbeiten davon. DieWerke der Ausstellung in Halle gehören zur Sammlung des WürzburgerUnternehmers Hermann Gerlinger, einer der weltweit umfangreichstenmit Werken des Expressionismus. Gerlinger hat seine Sammlung Sachsen-Anhalts Landeskunstmuseum Moritzburg auf Dauer überlassen. «Kernstückmeiner Sammlung sind die Jahresmappen der Künstlergruppe Brücke»,sagte Gerlinger. Die Schau dauert bis zum 23. Januar 2011.

Mit Blick auf die Kritik des Landes an der Haushaltsführung derStiftung Moritzburg verwies die Direktorin auf eine Sitzung desStiftungsrates am Montag. Sie geht davon aus, dass dort «eine guteLösung für die Zukunft» gefunden werde, sagte Schneider. Hintergrundder Kritik sind unter anderem Ungereimtheiten bei der Finanzierungdes erfolgten Umbaus des Museums zu einem Zentrum der klassischenModerne.