"Sie sind von Sex fasziniert!" "Sie sind von Sex fasziniert!": Bizarrer TV-Streit über Donalds Trumps angebliche sexuelle Übergriffe
Im US-Fernsehen werden Debatten gerne etwas hitziger geführt. Das zeigt sich besonders im Wahlkampf, wenn Unterstützer einzelner Kandidaten ihren Favoriten mit allen Kräften in Schutz nehmen.
Nun hat sich Megyn Kelly, Moderatorin beim Sender Fox News, während eines Live-Interviews einen öffentlichen Streit mit Republikaner und Trump-Supporter Newt Gingrich, dem ehemaligen Sprecher des Repräsentantenhauses, geliefert. Auslöser: Die angeblichen sexuellen Übergriffe von Präsidentschaftsanwärter Donald Trump.
Unter der Gürtellinie
Ein Video-Ausschnitt des Interviews zeigt, wie Kelly und Gingrich aneinandergeraten. Angesprochen auf den Skandal und die Frauen, die an die Öffentlichkeit getreten sind und Vorwürfe gegen Trump erhoben haben, geht Gingrich in die Offensive. Die Medien würden sich zu sehr auf das Thema stürzen und zu wenig auf die Skandale um Hillary Clinton. Kellys Antwort („Auch das haben wir abgedeckt“) reicht dem Republikaner nicht. Er geht noch einen Schritt weiter und wird persönlich: „Sie sind von Sex fasziniert und interessieren sich nicht für Politik.“
Die Moderatorin reagiert entgeistert: „Ich? Wirklich?“
Als Gingrich seine Aussage noch einmal bekräftigt, hat Kelly genug: „Wissen Sie was? Ich bin nicht fasziniert von Sex. Aber der Schutz von Frauen fasziniert mich, und auch, zu verstehen, was uns im Oval Office erwartet. Und ich denke, die amerikanischen Wähler wüssten gerne…“
Gingrich fällt der Journalistin ins Wort: „Und deshalb schicken wir Bill Clinton zurück in den East Wing. Weil Sie ja so besorgt waren über Sexualstraftäter.“
Kelly ist sichtlich genervt und bemüht, das Gespräch weg von der persönlichen Ebene und zurück auf das Thema Trump zu lenken: „Hören Sie. Es geht nicht um mich. Es geht um die Frauen und Männer in Amerika. Und die Prognosen zeigen uns, dass besonders die Frauen in Amerika sehr besorgt über die Vorwürfe sind und zu einem großen Teil glauben, dass sie eine wichtige Angelegenheit sind.“
Kellys Bemühen ist vergeblich. Gingrich besteht auf einer Diskussion über Bill Clinton.
Die Moderatorin beendet das Gespräch schließlich ebenfalls auf einer persönlichen Note. „Sie können Ihr Wutproblem mitnehmen und daran arbeiten.“
„Sie auch“, entgegnet Gingrich.
Trump und Kelly: eine alte Fehde
Dass Moderatorin Megyn Kelly und Donald Trump nicht auf einer Linie fahren, ist nichts Neues. Kelly ist die Journalistin, der Trump nach kritischen Fragen im Sommer 2015 vorwarf, sie würde menstruieren. Der Kommentar des Präsidentschaftskandidaten trat eine hitzige Debatte über Sexismus los. Auch auf Twitter ging Trump die Journalistin immer wieder an. Er bezeichnete sie unter anderem als „krank“, „schrecklich“ und „verrückt“.