Konsumgüter Konsumgüter: Eg-Gü Schuhcreme plant glänzenden Neuauftritt
Dresden/Lichtenau/dpa. - Der mehr als 100 Jahre alte insolvente Dresdner Schuhcreme-Hersteller Eg-Gü ist gerettet. «DieMarke wurde von der Oli Laccos GmbH übernommen», bestätigteGeschäftsführer Franz Temmen am Mittwoch einen Bericht der «DresdnerMorgenpost». Eg-Gü musste im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden.Durch die ungeklärte Situation und den Produktionsstopp konntenKunden nicht beliefert werden. Künftig werde Schuhcreme aber nichtmehr in Dresden, sondern in Lichtenau bei Chemnitz hergestellt. ZuDDR-Zeiten war Eg-Gü Marktführer zwischen der Insel Rügen und demThüringer Wald.
Im Osten ist der Wiedererkennungseffekt der Marke immer noch groß,sagte Temmen, der sich deshalb zum Kauf des Unternehmens entschloss.Eg-Gü steht für Firmengründer Egbert Günther. 1919 füllte die Firmaals erste weltweit Schuhcreme in Tuben ab. Nach der Wende wurde sieverkauft. Eg-Gü machte nach Angaben von Temmen 2003 einen Umsatz vonrund 2,5 Millionen Euro.
«Wir müssen jetzt einen kompletten Neuanfang wagen und kehrenzurück zu unseren Wurzeln», sagte Temmen. Kunden in Ost und Westmüssen zurückgewonnen werden. Zum Programm gehören künftig nur nochSchuhcremes oder Produkte, die mit Lederpflege zu tun haben. Allesandere wie Duschbäder, Reinigungsmittel, Lippenbalsam oder Raumdüftewerde anderen überlassen. Temmen hat die Markenrechte, Maschinen,Rezepturen, Vorräte und den Kundenstamm von Eg-Gü erworben.
Zunächst werde am alten Standort in Dresden noch produziert, sagteTemmen. Doch ein Umzug nach Lichtenau (Landkreis Mittweida) stehefest. Spätestens im zweiten Halbjahr werde Eg-Gü nur noch inLichtenau hergestellt, Maschinen und Anlagen dorthin verlagert. Vorder Insolvenz waren in Dresden 20 Mitarbeiter beschäftigt. Derzeitsind es fünf. Temmen rechnet mit weiteren Einstellungen nach demkompletten Umzug nach Lichtenau.