Brandenburg Brandenburg: Rolls-Royce baut neuen Teststand für Triebwerke

Dahlewitz/dapd. - Damit könnten dort künftig auch große Flugzeugtriebwerke getestet werden, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rolls-Royce Deutschland, Michael Haidinger, beim symbolischen ersten Spatenstich am Dienstag. Bislang würden in Dahlewitz nur kleine und mittlere Triebwerke getestet.
2014 solle die neue Anlage in Betrieb gehen, erklärte Haidinger. Unter anderem werde dort das Triebwerk Trent XWB, das den Airbus A 350 antreiben soll, getestet. Es sei das größte und gleichzeitig umweltfreundlichste Triebwerk von Rolls-Royce, betonte der gebürtige Österreicher.
Größte Investition seit 20 Jahren
Die Investition von 90 Millionen Euro sei die größte, die das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren in der Region getätigt habe. „Investitionen in dieser Höhe verlangen sehr großes Vertrauen in das politische Umfeld, in die Mitarbeiter und in deren Qualifikation“, sagte Haidinger. Die hohe Investition sei ein Risiko, das Rolls-Royce aber aufgrund der guten Erfahrungen in Brandenburg gerne eingehe.
Wie viele Arbeitsplätze genau durch den neuen Teststand entstehen, konnte Haidinger nicht beziffern. Er betonte aber: „Um eine typische Testanlage betreiben zu können, werden einige Dutzend hoch qualifizierte Fachkräfte gebraucht.“ Derzeit sind in Dahlewitz 2.200 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit arbeiten rund 40.000 Menschen bei Rolls-Royce.
Platzeck: Ansiedlung war „ausgesprochener Glücksfall“
Die neue Investition sei ein weiterer Prüfstein für die „Unverrückbarkeit“ von Rolls-Royce in Brandenburg, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der ebenfalls zu der Zeremonie gekommen war. Die Ansiedlung des britischen Unternehmens in Brandenburg 1992 sei ein „ausgesprochener Glücksfall“ für das Land gewesen. „Ich möchte mir nicht vorstellen, was gewesen wäre, hätte Rolls-Royce nicht den Mut dazu gehabt.“
Der britische Konzern Rolls-Royce ist ein führender Anbieter von Antriebssystemen wie Triebwerken und Turbinen. Das Werk in Dahlewitz ist für Entwicklung, Montage, Wartung und Tests zuständig. 2011 hat Rolls-Royce Deutschland mit 1,34 Milliarden Euro ein Zehntel des Konzernumsatzes erwirtschaftet.
Die Testanlage in Dahlewitz ist eine von mehreren Anlagen des Unternehmens auf der ganzen Welt und für sogenannte Entwicklungs- und Vorproduktionstests konzipiert. Sie soll auf einer Fläche von rund 8.000 Quadratmetern entstehen.
Grund für die Ansiedlung in Deutschland sei vor allem die Verfügbarkeit hoch qualifizierter Ingenieure gewesen, sagte der Geschäftsführer Engineering von Rolls-Royce Deutschland, Karsten Mühlenfeld. Auch sei auf dem Gelände in Dahlewitz noch Platz gewesen. Nicht zuletzt habe die Unterstützung durch das Land Brandenburg und durch die Gemeinde zu der Entscheidung geführt.