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Bundestagswahl 2025

Bundestagswahl 2025 CDU-Kandidat Frank Wyszkowski: „Ich höre auf die Sorgen und Nöte der Leute“

Frank Wyszkowski ist der Direktkandidat der CDU für die Bundestagswahl im Wahlkreis 73. Bei seinem ersten Anlauf ist er denkbar knapp gescheitert, doch das hat ihn nicht entmutigt.

Von Karl Ebert 12.02.2025, 13:00
Frank Wyszkowski will im zweiten Anlauf als Direktkandidat für die CDU den Sprung in den Bundestag schaffen.
Frank Wyszkowski will im zweiten Anlauf als Direktkandidat für die CDU den Sprung in den Bundestag schaffen. (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ. - Als Geschäftsführer mehrerer Hotels, die territorial nicht gerade alle um die Ecke liegen, ist Frank Wyszkowski das Reisen gewohnt. Mehrmals im Monat pendelte er bis Ende letzten Jahres zwischen Bad Harzburg und Bad Hofgastein in Österreich hin und her – knapp 800 Kilometer hin und dasselbe zurück.

Da sind die Strecken, die er seit Anfang Januar zwischen Aken im Kreis Anhalt-Bitterfeld und Stolberg in Mansfeld-Südharz zurücklegt, ein Klacks – von der Länge her zumindest. Von der Anzahl der Kilometer her nicht, angesichts der vielen Termine, die der Direktkandidat der CDU für die Bundestagswahl im Wahlkreis 73 zurücklegen muss.

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CDU-Kandidat nimmt zum zweiten Mal Anlauf für den Bundestag

Frank Wyszkowski nimmt zum zweiten Mal Anlauf um einen Sitz im Bundestag. Vor vier Jahren musste er im mittlerweile aufgelösten Wahlkreis Anhalt eine bittere Niederlage gegen den AfD-Kandidaten Kay-Uwe Ziegler aus Bitterfeld hinnehmen, der dieses Mal wieder sein Kontrahent ist. Mit 0,7 Prozent oder genauer gesagt 933 Stimmen hatte er denkbar knapp das Nachsehen. Doch er ist ein Stehaufmännchen. Und dieses Mal stehen die Vorzeichen wohl auch anders.

Wyszkowski, der in Helbra im Mansfelder Land aufgewachsen ist und dort durch seine Familie und verschiedene gesellschaftliche Verpflichtungen noch immer verwurzelt und bekannt ist, steht vor einem Heimspiel.

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Für Ziegler dagegen ist der Wahlkreis absolutes Neuland. Eines steht allerdings für ihn fest: „Egal was andere sagen: Unser Hauptgegner für die CDU in Sachsen-Anhalt und für mich, wenn es um die Direktmandate geht, ist die AfD.“

Wyszkowski geht auf Konfrontationskurs mit Friedrich Merz

Doch Wyszkowski muss nicht nur Ziegler schlagen. Sollte er es schaffen in den Bundestag, dann muss sich die CDU damit anfreunden, dass sie mit dem 37-Jährigen, der heute in Bernburg lebt, einen streitbaren und mitunter auch unbequemen Zeitgenossen in ihre Reihen bekommt.

Einen, der nach der offiziellen Bekanntgabe seiner Kandidatur auch schon einmal auf Konfrontationskurs mit seinem eigenen Kanzlerkandidaten Friedrich Merz geht. „Ich höre auf die Sorgen und Nöte der Leute. Die Themen sind dort die verfehlte Politik der Grünen, ein klares Nein zur Unterstützung der Ukraine mit Taurus-Marschflugkörpern und für eine friedliche Lösung sowie die Sorge um den Arbeitsplatz“, sagt Wyszkowski.

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Sorgen und Nöte der Menschen anhören

„Ja, ich stehe als Bundestagskandidat der CDU zur Wahl, aber sollte ich gewählt werden, dann bin ich auch in Berlin in erster Linie die Stimme meines Wahlkreises“, so der 37-Jährige. „Ich werde mich nicht scheuen, Unterschiede zur Bundespolitik der CDU anzusprechen.“

Denn für ihn hat die Bundespolitik die Menschen in den Bundesländern in den letzten dreieinhalb Jahren allein gelassen. „Die Leute möchten in Frieden und sicher leben. Sie wollen wissen, wie sich ihre Region weiterentwickelt. Über den Strukturwandel darf nicht mehr nur geredet werden, es muss etwas passieren, er muss bei den Menschen vor Ort ankommen“, sagt Frank Wyszkowski.

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„Wir brauchen Leuchtturm-Projekte und müssen den Menschen damit Zuversicht geben. Ich höre mir die Sorgen und Nöte der Leute an und werde auch keine falschen Versprechungen machen.“

Spaß an der Kommunalpolitik

Frank Wyszkowski hat Spaß an der Kommunalpolitik. Nicht nur, weil er noch immer stellvertretender Vorsitzender des Bernburger Stadtrates ist, sondern „weil es mir vor allem Spaß macht, mit Leuten ins Gespräch zu kommen.

Ich höre mir Probleme an und suche gemeinsam mit meinen Gesprächspartnern nach Lösungen. Auf diese Weise ist es uns jetzt gelungen, künftig einen Wirtschaftsstammtisch in Wettin im Saalekreis zu installieren“, hat Wyszkowski einen kleinen Erfolg aus dem Wahlkampf parat.

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Noch genau zwei Wochen bleiben Frank Wyszkowski, um in eigener Sache Werbung zu machen. Er tut das mit Engagement, mit Freundlichkeit und als Vollzeitjob, denn „halbe Sachen“ mag er nicht. Und das geht in diesem Metier auch nicht. Die Menschen haben ein feines Gespür und sie merken, wenn man nicht richtig bei der Sache ist. „Ich habe, als ich als Kandidat aufgestellt worden bin, versprochen, dass ich mit allem, was ich habe, um dieses Direktmandat kämpfen will.“

Zur Person Frank Wyszkowski

Frank Wyszkowski wurde am 13. März 1987 in Halle geboren und ist im mansfeldischen Helbra aufgewachsen. Er ist verlobt und hat einen neun Jahre alten Sohn. Vor acht Jahren hat er seinen Wohnsitz nach Bernburg verlegt.

Seine beruflichen und fachlichen Stärken liegen im Bereich des Tourismus, in dem er in den letzten 15 Jahren in unterschiedlichen leitenden Positionen gearbeitet hat, zuletzt im Sonnenresort Ettershaus im Harz.

Wyszkowski ist seit 13. September 2005 Mitglied der CDU und hat seit 2008 mehrere parteiinterne und kommunalpolitische Funktionen in Mansfeld und im Salzlandkreis inne gehabt.