Schwimmen Schwimmen: Viele Fragen um Hannah Stockbauer

Essen/dpa. - Viele Fragen um Hannah Stockbauer: Ist ihre Karrierenach dem Olympia-Debakel vorzeitig beendet oder hat sie die Kraft füreinen Neubeginn? Die fünfmalige Schwimm-Weltmeisterin droht im Frustum den doppelten Vorlauf-K.o. von Athen unterzugehen. Ein Vierteljahrnach den bitteren Niederlagen als Gold-Anwärterin über 400 und 800 mFreistil steht die sportliche Zukunft der 22-Jährigen in den Sternen.Cheftrainer Ralf Beckmann will sich im Januar mit der Erlangerinzusammensetzen und besprechen, «ob es einen Weg nach Peking gibt. Undwenn, wie er aussehen kann.»
Roland Böller, Heimtrainer von Hannah Stockbauer, ist skeptisch:«Eine Prognose, ob sie weiter macht, wann sie weiter macht und wiesie weiter macht, traue ich mir nicht zu, sie selber auch nicht. Aberes ist auch klar: Je länger so eine Pause dauert, um so schwerer wirdes, zurück zu finden.» Bei Hannah Stockbauer sitzt der Frust nochtief. «Olympia wird immer eine Enttäuschung bleiben. Alles warumsonst», hat sie gesagt, «so etwas möchte ich nicht noch einmaldurchmachen. Nie wieder.»
Die Teilnahme der Vorzeigeschwimmerin an den Weltmeisterschaftenim kommenden Jahr in Montreal ist praktisch ausgeschlossen. Für die«Sportlerin des Jahres», die im Oktober eine Ausbildung zurIndustriekauffrau bei Siemens begonnen hat, ist Schwimmen im Momentabsolute Nebensache. Sie muss nach den Tiefschlägen von Athen ersteinmal den Kopf frei bekommen. Ins Wasser geht sie zur Zeit nur, umfit zu bleiben.
«Hannah hat ja nicht das Schwimmen verlernt», sagt Beckmann. «Wennsie es wirklich will, dann wird sie auch wieder den Anschlussfinden.» Dazu müssen aber Selbstzweifel abgebaut und beseitigtwerden. Das gehe nur ohne Druck, so Beckmann. «Hannah muss sich jetzterst selber wieder finden. Sie soll sich die Zeit nehmen, die siebraucht.» Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) werde ihr dabei «jedemögliche Unterstützung gewähren». Dennoch: Hannah Stockbauer musssich entscheiden. Beckmann: «Im ersten Quartal 2005 muss eine klareStruktur zu erkennen sein.»