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Nach dem Tsunami Nach dem Tsunami: Die Korallen auf den Malediven blieben fast unversehrt

17.06.2005, 19:37
Fischfang als Haupterwerb - auf der Malediven-Insel Eydafushi, die während des Tsunamis kniehoch überflutet wurde, spielt der Tourismus keine große Rolle. Urlauber können allerdings einen Ausflug auf die Insel unternehmen. (Foto: dpa)
Fischfang als Haupterwerb - auf der Malediven-Insel Eydafushi, die während des Tsunamis kniehoch überflutet wurde, spielt der Tourismus keine große Rolle. Urlauber können allerdings einen Ausflug auf die Insel unternehmen. (Foto: dpa) Simone Humml

Filitheyo/dpa. - Diese Touristeninsel war brusthoch überflutet. Verletzt wurde niemand, aber die Bungalows sollen erst im Sommer 2006 wieder bezugsfertig sein. Insgesamt mussten 21 der 87 Inselresorts schließen, 9 davon haben bereits wieder geöffnet.

«75 Prozent der Arbeitskräfte sind direkt oder indirekt vomTourismus abhängig», sagt Mustafa Lutfi, Tourismusminister derMalediven. Der Tsunami hatte die Inseln abgeschwächt erreicht, die Riffe bremsten die Welle zusätzlich ab. «Rund 100 Einheimische starben oder sind vermisst, 3 Touristen wurden getötet», sagt der Minister.

Das Resort White Sands ist bereits seit April wieder geöffnet. 600 Arbeitskräfte haben es in drei Monaten aufgebaut. Nur der Steg zu zwei Wasserbungalows fehlt noch. Die werden jetzt gerne von Pärchenin den Flitterwochen genutzt, wie Resortmanager Rolf Bertholderläutert. Einige Inseln bieten solche nur mit dem Boot erreichbarenHoneymoon-Hütten auch in ihrem Katalog an.

Die Hauptattraktion der Malediven, die Korallen, haben den Tsunamifast unbeschadet überstanden. Die Riffe haben die Welle sogar etwasgebremst und deren Wucht vor vielen Inseln gebrochen. JederSchnorchel- oder Tauchausflug ist faszinierend. Wer Glück hat, siehtsogar Meeresschildkröten oder einen meterlangen Riffhai. «Auf denMalediven wurde noch keine Hai-Attacke registriert», beruhigt BiologeDavid Campion vom Meereslabor im Resort Banyan Tree.

Wer die Meereswelt lieber vom Trockenen aus betrachtet, kann dasseit April geöffnete neue Hilton Unterwasser-Restaurant besuchen. Esgleicht einem kleinen Stückchen Tunnel aus Glas. Je nach Ebbe oderFlut bleiben ein bis zwei Meter vom Dach bis zur Wasseroberfläche.Auch für einige Meerstiere ist es die Attraktion. Drei Stachelrochenmögen gar nicht aufhören, über das Glasdach zu gleiten. Und einPapageifisch versucht, mit seinem roten Maul ebenso unermüdlich wieerfolglos die Scheiben anzuknabbern.

Die Spenden sind angekommen auf dem Inselstaat, und die Resortswaren zum Großteil versichert. Das Deutsche Rote Kreuz will bis zumJahresende 26 Gesundheitsstationen wieder aufgebaut haben - jeweilsein 100-Quadratmeter-Haus mit fünf Zimmern. Ein Teil der nochgeschlossenen zwölf Inselresorts soll zumindest laut Plan bis Endedes Jahres öffnen.

Information:
Fremdenverkehrsamt Malediven,
Bethmannstraße 58,
60311 Frankfurt, Tel. 069/27 40 44 20,
Fax 069/27 40 44 22,
[email protected],
www.visitmaldives.com
www.malediven.com