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Kreissportbund Kreissportbund: Thomas Konietzko gibt den Vorsitz an Vize Helmut Hartmann weiter

Von THOMAS SCHAARSCHMIDT 16.04.2010, 17:02

WOLFEN/MZ. - Was die ostdeutsche Sportlandschaft freuen wird, bedeutet jedoch für den Kreissportbund Anhalt-Bitterfeld eine Zäsur: Konietzko, der zunächst ab dem Jahr 2000 den Bitterfelder Kreissportbund führte und seit 2007 auch dem neugegründeten KSB Anhalt-Bitterfeld als Präsident vorsteht, verlässt diesen nun. Im Rahmen der Hauptausschuss-Tagung des Dachverbandes von 233 Sportvereinen im Landkreis am Donnerstagabend in Wolfen bestätigte Konietzko nun offiziell diesen Schritt. "Auch wenn die Wahl im Kanuverband erst noch ansteht", unterstrich Konietzko, "ist es doch nur fair und ehrlich, jetzt einen klaren Schnitt zu machen." Nachfolger von Konietzko ist dessen bisheriger 1. Vizepräsident Helmut Hartmann, den das KSB-Präsidium bis zur satzungsgemäßen Neuwahl im Jahr 2011 in dieses Amt kooptierte. Zuvor hatte Konietzko den Anwesenden der Tagung ein differenziertes Bild der Lage im KSB gezeichnet. 2009 sei das erste Jahr gewesen, in dem man sich nach den Unruhen im LSB "endlich auf den Sport konzentrieren konnte", so der scheidende Präsident. Man könne stolz sein auf eine Zahl von 23 000 Mitgliedern in 233 Vereinen, "doch wenn die Statistik ebenfalls aussagt, dass in einem Viertel aller Vereine keine Kinder und Jugendliche organisiert sind, und in einem Drittel weniger als zehn Frauen", betonte Konietzko, "dann gibt das zu denken."

Für das KSB-Präsidium war das abgelaufene Jahr eines der Konsolidierung, finanziell und auf dem geförderten Arbeitsmarkt. "Wir haben mit einer schwarzen Null abgeschlossen", sagte Konietzko, der auch auf den erneuten Vertragsabschluss mit der Kreissparkasse über einen Sponsorenvertrag und den unerwarteten Beitragsrücklauf Ende des vergangenen Jahres an die Vereine verwies. Den Verlust der Angler, mit gut 2 400 Mitgliedern immerhin eine der größten Organisationen im KSB, hofft der Verband rückgängig machen zu können. "Sie haben uns eindeutig signalisiert, dass sie nicht mit der Arbeit im KSB, sondern mit der des Landessportbundes unzufrieden sind." Der LSB-Austritt aber habe automatisch auch den Abschied vom KSB nach sich gezogen. Mit der Möglichkeit, die Angelvereine demnächst als außerordentliche Mitglieder in den KSB einzugliedern, soll deren Rückkehr möglich gemacht werden. Dafür sei jedoch ein Beschluss des Kreissporttages 2011 notwendig.

Bereits am Donnerstagabend jedoch votierten die Mitglieder in einer anderen Thematik eindeutig. Der KSB Anhalt-Bitterfeld wird die vom Landessportbund vorgesehene Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ablehnen. "Die Vereine können doch nicht für die Verfehlungen des LSB haften", machte Konietzko deutlich, bevor er den Staffelstab endgültig an seinen Nachfolger Helmut Hartmann weitergab.

Der empfand Konietzkos Rückzug als "traurig", gab ihm aber wie viele andere im Raum beste Wünsche für den potenziellen neuen Job mit auf den Weg und verlieh Konietzko die Ehrenplakette des KSB. Der letzte Akt für einen, der Spuren hinterlassen hat.