Kommentar zum Medizinischen Dienst Kommentar zum Medizinischen Dienst: Nicht um jeden Preis
Dass die Krankenkassen durch ihren Medizinischen Dienst überprüfen lassen, wohin die milliardenschweren Beitragseinnahmen fließen und wofür sie ausgegeben werden, ist ihr gutes Recht. Allein das Krankengeld für Beschäftigte, die länger als sechs Wochen arbeitsunfähig geschrieben waren, verschlang im vergangenen Jahr mehr als neun Milliarden Euro. Da wird man schon mal nachfragen dürfen, oder?
Man darf, durchaus. Allerdings nicht mit den Methoden, derer sich viele MDK-Prüfer offenbar bedienen. Anrufe können in den wenigsten Fällen klären, ob ein Versicherter aus triftigem Grund krankgeschrieben wurde oder nicht. Ebenso selten dürften die Mediziner des MDK dazu in der Lage sein, allein auf Basis der Akten fundierte Urteile zu erlangen. Zudem befinden sich unter den Dauerpatienten viele psychisch Erkrankte, die einerseits unter dem erzeugten Druck besonders leiden, bei denen andererseits Fernprognosen kaum möglich sind.
Wer sich dennoch solcher Prüfverfahren bedient, setzt sich dem Verdacht aus, es gehe allein ums Sparen. Das aber darf es nicht, zumal es der gesetzlichen Krankenversicherung sei Jahren finanziell gut geht.
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