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Kommentar zu Siemens-Chef Peter Löscher Kommentar zu Siemens-Chef Peter Löscher: Der falsche Mann

28.07.2013, 17:22
Steffen Höhne
Steffen Höhne MZ Lizenz

Siemens-Chef Peter Löscher wurde von der Spitze des Technologie-Konzerns weggeputscht. Ihm werden zahlreiche Fehlentwicklungen wie die erfolglose Solarsparte, die Lieferverzögerungen beim ICE oder Probleme bei der Windrad-Technik zur Last gelegt. Doch in diesem industriellen Konglomerat gibt es immer Baustellen, die nicht laufen. Und dass Gewinnziele nicht erreicht werden, ist noch kein Entlassungsgrund.

Löscher lieferte am Samstag, als ihm das Wasser schon bis zum Hals stand, in einem Interview aber selbst die Antworten, warum es besser ist, dass er geht. „Wir müssen zu unseren Wettbewerbern wieder aufschließen“, sagte er. Damit räumt Löscher ein, dass in seiner Zeit Siemens abgehängt wurde. Warum sollte ausgerechnet er die nötige Aufholjagd anführen?

Entlarvend ist seine Erfolgsstrategie: „Portfolio-Optimierung“. Dies heißt: Firmen werden nach Renditezielen gekauft und verkauft. Ingenieurskunst und Erfindungen, die Siemens groß gemacht haben, sind in diesem Denken ein Kostenblock. Erfahrungen von Mitarbeitern zählen - wenn die Quartalsbilanz nicht stimmt - wenig. Mit dieser Strategie kann man noch den besten Technik-Konzern ins Abseits führen.

Kontakt zum Autor: [email protected]