Handball Handball: WM-Helden sind nicht müde

Leipzig/dpa. - Die WM-Helden haben die Rückkehr in den Alltag der Handball-Bundesliga problemlos bewältigt und in ihren Vereinen sofort wieder Verantwortung übernommen. Eine Woche nach dem verlorenen WM- Finale waren die Vizeweltmeister maßgebliche Leistungsträger. Besonders die Akteure von Spitzenreiter TBV Lemgo zeigten keine Müdigkeit und führten ihren Club zum glanzlosen, für das Unternehmen Titelgewinn aber wichtigen 35:32-Sieg über Frisch Auf Göppingen.
Auch ohne die noch immer verletzten Volker Zerbe und Daniel Stephan war Lemgo eine Klasse für sich. Nationalmannschafts-Kapitän Markus Baur traf elf Mal, Florian Kehrmann und Christian Schwarzer trugen sich je vier Mal in die Torschützenliste ein. Zwar kam Göppingen gegen Ende der Partie noch einmal auf, am verdienten Sieg des Klassenprimus gab es jedoch nichts zu deuteln.
Die Aufholjagd von Titelverteidiger THW Kiel nach dem völlig verkorksten Saisonstart wurde am Samstag unterbrochen. Nach 14 Spielen ohne Niederlage musste sich das Team von Zvonimir Serdarusic im Nordderby dem HSV Hamburg mit 29:30 geschlagen geben. Vor 14 200 Zuschauern in der Hamburger Color-Line-Arena war der Spanier Jon Belaustegui von den Kielern nie zu stellen. Der Linkshänder warf elf Treffer. Das HSV-Siegtor ging auf das Konto von Adrian Wagner, der in der kommenden Saison das THW-Trikot tragen wird. «Wir hatten Zeit genug und haben überhastet abgeschlossen», kritisierte Serdarusic seine Mannschaft. Der stark haltende HSV-Torhüter Goran Stojanovic vereitelte in den Schlusssekunden den Ausgleich.
Neben der HSG Nordhorn, die bereits am Freitag in Willstätt- Schutterwald mit 31:30 gewonnen hatte, macht sich auch die SG Wallau- Massenheim wieder Hoffnungen auf einen internationalen Startplatz. Beim Schlusslicht TuS N-Lübbecke kam der vom überragenden Nationalspieler Jan-Olaf Immel angeführte Gast zu einem wertvollen 30:28. Immel erzielte dabei zwölf Tore.
Etwas Luft im Abstiegskampf verschaffte sich der wegen ausbleibender Sponsorengelder in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene ThSV Eisenach durch ein 29:28 gegen den VfL Gummersbach. Die Gäste kündigten nach der Partie Protest an. Ihrer Meinung nach hätten die wenig souverän wirkenden Schiedsrichter das Siegtor der Thüringer begünstigt. Auch der Wilhelmshavener SV steckt wieder im Abstiegsstrudel. Gegen den überraschend starken VfL Pfullingen mussten die Norddeutschen eine 25:33-Heimniederlage einstecken. Im Kellerduell zwischen dem TV Großwallstadt und der GWD Minden setzte sich der Altmeister knapp mit 26:25 durch.