Handball Handball: Über Umweg in Zweitliga-Kader
Bernburg/MZ. - Doch ein Schwarz-Gelber wird auf der anderen Seite stehen. Eric Sindermann läuft bei diese Vorbereitungspartie im Wolfener Dress auf. "Es ist okay, dass ich bei der HSG Spielpraxis sammeln kann. Aber ich werde mit aller Macht versuchen, in den Zweitliga-Kader beim SV Anhalt zu kommen", erklärte Sindermann.
Sein Name fiel im Zusammenhang über mögliche Neuzugänge beim SV Anhalt Bernburg für die Saison 2008 / 09 bereits vor sieben Monaten. So war die Verpflichtung von Sindermann vom Zweitliga-Konkurrenten ASV Hamm für Insider keine Überraschung mehr.
Trotz seiner erst 20 Jahre hatte der gebürtige Berliner vor seinem Engagement bei den Schwarz-Gelben bereits vier Vereinsstationen hinter sich. Vor zehn Jahren begann Sindermann beim VfL Tegel, dem Vorgänger der Reinickendorfer Füchse, seine Handball-Laufbahn. Das sportliche Talent bekam er von seinem Vater Thomas, der in Halle Wasserball spielte, in die Wiege gelegt.
Weitaus bekannter als der Vater ist jedoch sein Opa. Horst Sindermann war lange Jahre Präsident der Volkskammer der ehemaligen DDR. "An meinen Opa kann ich mich kaum erinnern, denn er starb, als ich zwei Jahre war. Ich kenne ihn eigentlich nur von Videos", meinte Sindermann, dessen Talent für den Handball von den Trainern Axel Renner und Gernot Funk sehr schnell erkannt wurde. Der Linksaußen leistete seinen Anteil zum Gewinn von drei Nordostdeutschen Meistertiteln, zum Turniersieg der Berliner Auswahl in Moskau und dem dritten Platz 2004 bei der Deutschen B-Jugendmeisterschaft.
Mit 16 Jahren wechselte er nach Flensburg, spielte beim Bundesliga-Spitzenverein zwei Jahre in der A-Jugend und ein Jahr in der Reserve. Danach zog es ihn zur HSG Tarp-Wanderup. Mit über 30 Treffern Vorsprung eroberte der Rechtshänder die Torjäger-Krone der Regionalliga (A-Junioren).
Anschließend zeigte Zweitligist ASV Hamm lebhaftes Interesse. "Dort bin ich nicht so richtig glücklich geworden, spielte meist bei Kooperationspartner Soest. Ich wollte wieder zurück in den Osten, in die Nähe meiner Freunde in Berlin. Trainer Heinz Prokop gibt auch jungen Leuten eine Chance. Ich glaube, dass ich mich beim SV Anhalt weiterentwickeln kann", begründete Sindermann seine Rückkehr in die neuen Bundesländer nach fünf Jahren.
Doch auch in Bernburg muss sich der Wandervogel erst einmal durchbeißen. Entsprechende Ansätze hat der Allrounder, der sowohl auf Linksaußen als auch auf allen Rückraumpositionen spielen kann, beim 34:30 (18:15)-Erfolg gegen die SCM-Reserve gezeigt. Da wies der Berliner zumindest im Angriff Zweitliga-Niveau nach.