Handball Handball: Der Durchbruch soll jetzt endlich gelingen
Wolfen/MZ. - Als Achtjähriger begann er, mit dem kleinen Leder zu hantieren. "In der E-Jugend des PSV Tegel Berlin habe ich meine ersten Bälle geworfen", erklärt Sindermann. Bereits mit 14 erfolgte der Wechsel zu einer Top-Adresse im deutschen Handball.
Die Scouts von Flensburg-Handewitt lockten den gebürtigen Berliner zu ihrer erfolgreichen Jugendmannschaft und wollten ihn für spätere Aufgaben vorbereiten. Zusätzlich nahm er an drei Lehrgängen der DHB-Nachwuchsauswahl teil. Beim Erlangen des Männerspielrechts hieß seine zweite Adresse Tarp-Wanderup. Wieder wurde ein Zweitligist auf den mittlerweile 18-Jährigen aufmerksam. Der ambitionierte Spitzenclub der zweiten Liga Nord, ASV Hamm, sicherte sich die Dienste des 1,78 Meter großen Athleten. Mit einem Zweitspielrecht für Soest ausgestattet, konnte er viele Erfahrungen sammeln, der Durchbruch, für den er jeden Tag hart arbeitet, blieb ihm bis jetzt jedoch verwährt. "Der soll jetzt in Bernburg klappen. Ich bin noch jung, lernwillig und kann noch viel leisten", freut sich Eric Sindermann auf die neuen Herausforderungen. Dies soll nach Möglichkeit in den nächsten zwölf Monaten gelingen.
Als der Ruf von Bernburgs Trainerfuchs Heinz Prokop kam, musste Eric nicht lange überlegen. "Prokop gilt als einer der Besten seines Fachs und hat schon viele Spieler geformt", freute sich der Zivildienstleistende über die neue Aufgabe an der Saale. Da Bernburgs Kader für die neue Saison aber sehr breit aufgestellt ist, könnten die Einsatzzeiten nicht immer so ausfallen, wie sich das ein junger Spieler vorstellt. "In Wolfen hat er eine spielerische Perspektive und kann unter Wolfgang Spitz sich optimal weiterentwickeln", erklärt der Bernburger Coach das Zweitspielrecht für den Youngster. "Wir wissen um das große Talent von Eric und wollen ihn zu einem gestandenen Rückraumspieler formen", waren sich beide Trainer einig. Der Rechtshänder machte in der Vorbereitungszeit bereits mehrfach auf sich aufmerksam.
Beim Trainingsspiel der Wölfe gegen seine eigenen Mannschaftskameraden gelangen ihm zwölf Tore. Es war aber nicht das einzige Ausrufezeichen. Bereits beim Spiel gegen Neu-Regionalligist Aschersleben beeindruckte er den Bernburger Coach. Im Blickpunkt steht dennoch jetzt sein Debüt bei den Wölfen. "Ich habe mich in beiden Mannschaften gut eingelebt, fühle mich pudelwohl. Die HSG ist 'ne dufte Truppe", erzählt er in unverkennbarem Berliner Dialekt. Das ist aber nicht alles, was Eric nach Sachsen-Anhalt zog. Neben der handballerischen Entwicklung will er auch die Grundsteine für seine Zukunft legen: "Mein Vater hat eine Sicherheitsfirma und ich möchte eine Ausbildung beginnen." In der Nähe seiner Familie und seiner Schwester. Die könnte er in nur einer Stunde besuchen. Dennoch hat er auch sportliche Ziele. "Ich möchte der HSG auf ihrem Weg helfen, und der beginnt gegen Köthen", freut sich Eric auf den Startschuss in die neue Saison. Wenn er verletzungsfrei bleibt, kann er mit seinem Talent auch zum Publikumsmagneten und Vorbild für viele nachkommende Handballflöhe werden.