Fußball-Bundesliga Fußball-Bundesliga: 1. FC Köln stoppt seine Talfahrt

Hamburg/dpa. - Andrew Sinkala (28.) und Neuzugang Marc Zellweger(31.) nutzten Verwirrungen in der desolaten St. Pauli-Abwehr zur 2:0-Führung. Cory Gibbs (88.) gelang zwei Minuten vor Spielende lediglichder Anschlusstreffer. Die Hamburger mussten in den letzten Sekundenmit zehn Spielern auskommen, da Nico Patschinski wegen grobenFoulspiels die Rote Karte sah (90.).
Der FC St. Pauli, der nunmehr die vierte Niederlage in Folge unddie fünfte vor heimischer Kulisse hinnehmen musste, scheint in dergegenwärtigen Verfassung keine Chance auf den Klassenverbleib zuhaben. Die Kölner indes schöpften neue Hoffnung. Ihr letzterAuswärtssieg lag immerhin acht Monate zurück. Trainer Ewald Lienenhat mit den Blitzverpflichtungen dieser Woche offenbar einen gutenGriff getan. Der Schweizer Nationalspieler Zellweger, der alsVerteidiger für seinen Heimatverein St. Gallen zuletzt siebenSaisontreffer erzielte, trug sich gleich bei seinem Debüt imKölner Dress in die Torschützenliste ein. Kameruns Nationalteam-Kapitän Rigobert Song, der zweite Neue im Geißbock-Team, verlieh derAbwehr nach anfänglichen Problemen mehr Stabilität.
Dagegen herrscht bei St. Pauli Notstand beim Personal und in derSpielkultur. Ohne acht verletzte oder gesperrte Spieler pfeift derKiez-Club aus dem letzten Loch. Als erstes Abstiegs-Duell war dieBegegnung apostrophiert worden und hatte die Hamburger damit offenbarzusätzlich gelähmt. Insbesondere Torwart Tihomir Bulat, ansonsteneine Ruhepol in der Mannschaft, zeigte Nerven. Dem ersten Gegentorleistete er Vorschub, als er unsicher durch den Strafraum irrte undvon Sinkala per Kopf bestraft wurde. Wenig später schoss er Jörg Reeban, doch der traf aus 16 Metern das leere Tor nicht (38.). Beim 0:2war die gesamte Hamburger Abwehr nicht im Bilde: Nach Reichs Freistoßdrückt Zellweger den Ball trotz Doppelbewachung über die Linie.
Der 1. FC Köln hätte bei konsequenter Chancenverwertung zur Pausemit 4:0 führen können, doch der unermüdliche Spiellenker MatthiasScherz (11.) sowie Thomas Cichon (12.) nutzten ihre Möglichkeitennicht. Die Gastgeber bemühten sich zwar, zerstörten ihren Spielaufbauaber permanent durch Fehlpässe. Nach dem Seitenwechsel schnürten dieNorddeutschen die Kölner nahezu in deren Strafraum ein, aber Marcao(56./63.), Amadou (62.), der die Latte traf, und Gibbs (77.) konntenden Ball einfach nicht im Gehäuse von Markus Pröll unterbringen. DerAnschlusstreffer zwei Minuten vor Ultimo kam dann zu spät.