Confederations Cup Confederations Cup: «Festival der Meister» als Probelauf für den Ernstfall

Frankfurt/dpa. - «Der Veranstalter hat die Gelegenheit, seine organisatorischenTruppen zu testen. Die Mannschaft des Gastgeberlandes, die ja keineQualifikationsspiele bestreiten muss, hat erstmals wieder dieGelegenheit, Temperatur zu nehmen», sagte Weltverband-PräsidentJoseph Blatter und brachte die Situation für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf den Punkt. Denn der Probelauf wird zeigen, ob dervermeintliche Organisations-Weltmeister Deutschland tatsächlichbestens für die WM im kommenden Jahr präpariert ist.
Die sportliche Leitung um Jürgen Klinsmann muss in den erstenWettbewerbs-Spielen ihrer knapp einjährigen Amtszeit ebenfalls unterBeweis stellen, dass die deutsche Nationalmannschaft inzwischenwieder konkurrenzfähig ist. «Gerade weil wir keineQualifikationsspiele haben, ist der sportliche Stellenwert für unsviel höher als für alle anderen Mannschaften», weiß Klinsmann undspricht von einer «Mini-Test-WM».
Allein schon mit der Titelprämie von 50 000 Euro pro Spieler hatder DFB verdeutlicht, wie ernst er die WM-Generalprobe nimmt. Auchdie FIFA lässt sich nicht lumpen: 2,275 Millionen Euro lobt derWeltverband für den Gesamtsieg aus, 853 000 Euro hat jeder Verbandallein schon durch die Teilnahme sicher.
Für die deutsche Mannschaft ist in den Vorrundenspielen gegenOzeanien-Meister Australien (15. Juni/Frankfurt), Afrika-ChampionTunesien (18. Juni/Köln) und Olympiasieger Argentinien (21.Juni/Nürnberg) der Halbfinal-Einzug Pflicht. Klinsmann aber willmehr: «Unser Ziel ist der Titel». Rekord-Weltmeister Brasilien,Europameister Griechenland mit Trainer Otto Rehhagel sowie Asien-Meister Japan und Mexiko als Vertreter von Nord-/Mittelamerikakomplettieren das exklusive Feld beim Festival der Meister. KeinWunder, dass Blatter das Turnier eine «großartige Sache» nennt.
Der wohl entscheidende Schritt zum Überleben gelang dem 1997erstmals ausgetragenen und seitdem heftig umstrittenen Wettbewerb,als er als so genannte Generalprobe im Land des künftigen WM-Ausrichters verankert wurde. Dies hatte schon Japan und Südkorea 2001bei der Präparierung für die erste WM auf asiatischem Boden geholfen,und auch die deutschen Organisatoren erhoffen sich wertvolleErkenntnisse. Für die fünf Teilnehmerstädte und für uns ist das einwichtiger Test, um zu sehen, wie alles funktioniert», sagt OK-ChefFranz Beckenbauer, der gar nicht erpicht auf einen reibungslosenAblauf ist: «Ich hoffe, dass es Fehler und Pannen gibt, damit wir siebei der WM abstellen können.»
Von den fünf Austragungsorten Nürnberg, Köln, Leipzig, Hannoverund Frankfurt steht vor allem die hessische Main-Metropole, zugleichauch DFB-Sitz, als sportlicher und organisatorischer Mittelpunkt imBlickfeld. Im Waldstadion sollen die WM-Bedingungen getestet werden,beispielsweise die Chiptechnologie beim Einlass der Zuschauer sowiedas Volunteers-Programm. «Die Spiele sollen ein echter Probelaufwerden», meint OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt.
Wie gut, dass alle Verbände bestrebt sind, schlagkräftigeMannschaften nach Deutschland zu schicken und sich kein Beispiel amdeutschen Confederations-Cup-Team 1999 nehmen. Dass der DFB damalsüberhaupt in Mexiko antrat, hatte nur einen Grund: Hätte er dieVeranstaltung boykottiert, hätte er nie und nimmer den Zuschlag fürdie Weltmeisterschaft erhalten, auf die er sich jetzt so freut.






