"City-Center" in Eisleben "City-Center" in Eisleben: Anwohner in Sorge um ihre Häuser
Eisleben/MZ. - Von dem Abriss sind jene Familien besondersbetroffen, deren Grundstücke unmittelbar andie alten Werkstätten, Garagen und Nebengebäudeangrenzen. Eine dieser Familien ist das EhepaarPfautsch in der Hohetorstraße 37. Ihr Haus,einst war es eine Schmiede, steht nun fastallein auf weiter Flur. Schlimmer wiegt, dassdas Gebäude inzwischen zu reißen beginnt.
Günter Pfautsch hat alles dokumentiert. Sosind Risse im Giebel und auch in Nebengebäudenaufgetreten, die die Pfautschs zum Teil schonaus eigener Kraft abgetragen haben, damitsie nicht von allein einfallen. "Neuerdingshabe ich Wasser im Keller, das ist vorhernie passiert", beschwert sich Pfautsch. Fürihn sind diese Senkungserscheinungen logischeFolge des Abrisses. Es würden Mauern fehlen,dem gesamten Komplex, im Laufe der Jahre entstandHaus an Haus, fehle nun der Halt. Verärgertsind die Eheleute auch, weil der Investor,die D+H Immobiliengesellschaft, zwar versprochenhat, dass dies geändert werden soll. Getanhabe sich bisher aber nichts.
Auch Wilfried Welz, er wohnt in der Nußbreite76, ist unmittelbar betroffen, seit die EckeNußbreite/Nicolaistraße abgerissen wurde.Nicht nur, dass er dabei seine Garage verlor,sondern auch, weil eine Ecke seines Hausesnur einen Meter entfernt von dem Abrissgebietist. Hinter seinem Haus geht es dreieinhalbMeter bergab. Früher hätten Mauern dort gestanden,es ging eine Treppen bergab, direkt zu Welz?Garage, die von der Nicolaistraße aus befahrenwerden konnte. Jetzt reiße die Mauer einerkleinen Werkstatt in seinem Hof, und die Terrassentürklemme auch, so Welz. Vor allem habe er nachdem Abriss vor dem Problem gestanden, dasssein Grundstück nun von hinten für jedermannbegehbar war. Er selbst habe die Zäune angebaut,um wenigstens etwas Schutz zu haben. Und auchWelz hat von der Immobiliengesellschaft, vornehmlichvom Gesellschafter Matthias Dievenkorn, schonmehrfach die Zusicherung bekommen, dass alleswieder befestigt werde. "Seit zwei Jahrentut sich gar nichts", so Welz verärgert.
D+H-Mitgesellschafter Hans-Otto Hansen versichertegegenüber der MZ, dass die betroffenen Hausbesitzer"nicht im Regen stehen gelassen werden". Eswerde alles repariert - wenn das "City-Center"gebaut wird. Diesbezüglich sollen in vierWochen die Würfel fallen. "Das wird allesin Ordnung gebracht", so Hansen.