Chronologie des Manipulationsskandals um Schiedsrichter Hoyzer
Berlin/dpa. - 19. Januar 2005: Vier Schiedsrichter informieren den DFB überUngereimtheiten bei von Robert Hoyzer geleiteten Spielen.
24. Januar 2005: Die Staatsanwaltschaft nimmt die Ermittlungengegen Hoyzer auf, das DFB-Präsidium tritt zu einer Krisensitzungzusammen.
27. Januar 2005: Hoyzer gibt in einer schriftlichen Erklärung diegegen ihn erhobenen Manipulations-Vorwürfe zu.
28. Januar 2005: Vier Personen werden als mutmaßliche Drahtzieherdes Wettbetrugs festgenommen. Hoyzer erklärt, dass weitereSchiedsrichter und auch Spieler in den Skandal verwickelt seien.
8. Februar 2005: Hoyzer bestätigt in einer ZDF-Talkshowöffentlich, vier Spiele verpfiffen und dafür 67 000 Euro sowie einenPlasma-Bildschirm von kroatischen Hintermännern erhalten zu haben.
10. Februar 2005: Das DFB-Sportgericht sperrt Hoyzer.
12. Februar 2005: Hoyzer muss in Berlin nach einem bereits zweiTage zuvor erlassenen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr inUntersuchungshaft. Nach 13 Tagen kommt er wieder auf freien Fuß.
11. März 2005: Steffen Karl vom Regionalligisten Chemnitzer FCwird als erster Fußball-Profi festgenommen.
29. April 2005: Hoyzer wird vom DFB-Sportgericht auf Lebenszeitaus dem DFB ausgeschlossen.
20. Mai 2005: Der DFB-Kontrollausschuss erhebt Anklage gegenReferee Dominik Marks. Er soll wie Hoyzer auf Lebenszeit gesperrtwerden.
25. Juni 2005: Die Berliner Staatsanwaltschaft erhebt Anklagegegen Hoyzer und Marks, die Brüder Ante, Filip und Milan Sapina sowieEx-Profi Karl. In der 289-seitigen Anklageschrift werden mehr als 20Spiele aufgelistet, die manipuliert worden sein sollen.
18. Oktober 2005: Das Berliner Landgericht eröffnet dasHauptverfahren gegen die Gebrüder Sapina, Hoyzer, Marks und Karl.
17. November 2005: Das Berliner Landgericht verurteilt Hoyzer zuzwei Jahren und fünf Monaten Haft ohne Bewährung. Sein frühererKollege Dominik Marks erhält ein Jahr und sechs Monate Haft aufBewährung. Der mutmaßliche Drahtzieher Ante Sapina wird zu zweiJahren und elf Monaten Haft verurteilt. Seine Brüder Milan und Filiperhalten Bewährungsstrafen: Milan ein Jahr und vier Monate, Filipein Jahr.
28. November 2006: Im Revisionsprozess fordert BundesanwaltHartmut Schneider vor dem Bundesgerichtshof überraschend einenFreispruch. Der Jurist beantragte vor dem 5. Strafsenat in Leipzig,das Urteil des Landgerichts Berlin vom November 2005 aufzuheben. Essei von «bemerkenswerter Oberflächlichkeit», kritisierte Schneider,dessen Antrag in der Fußball-Welt für Empörung sorgt.
15. Dezember 2006: Der Bundesgerichtshof bestätigt das Urteil desBerliner Landgerichts: Robert Hoyzer muss ins Gefängnis.
4. Mai 2007: In einem Schreiben an den DFB erklären HoyzersAnwälte, dass die gegenüber den Skandal-Referee geltend gemachtenAnsprüche in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro unbegründet seien.
18. Mai 2007: Hoyzer tritt seine Haftstrafe im Berliner Männer-Gefängnis Hakenfelde an.
9. Januar 2008: Vor der 2. Zivilkammer des Landgerichts Berlinbeginnt für Hoyzer, der persönlich nicht anwesend sein wird, der vomDFB angestrengte Schadensersatz-Prozess.