1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Champions League: Champions League: Erleichterung bei Schalke nach Spiel gegen Porto

Champions League Champions League: Erleichterung bei Schalke nach Spiel gegen Porto

Von Ulli Brünger und Heinz Büse 20.02.2008, 14:54
Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi (l) bejubelt mit seinen Teamgefährten sein frühes Tor zur 1:0-Führung. (Foto: dpa)
Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi (l) bejubelt mit seinen Teamgefährten sein frühes Tor zur 1:0-Führung. (Foto: dpa) dpa

Gelsenkirchen/dpa. - Die Null stand endlich wieder - und das wardas Wichtigste. Groß war die Erleichterung beim FC Schalke 04 nachdem knappen 1:0 im Achtelfinale der Champions League gegen den FCPorto. «Das Ergebnis eröffnet uns viele Möglichkeiten. Aber dasRückspiel wird genauso schwierig. Wir müssen auch in Porto aufhöchstem Niveau spielen, um eine Runde weiterzukommen», sagte TrainerMirko Slomka mit Blick auf die Partie des Fußball-Bundesligisten am5. März im Estadio do Dragao.

Kevin Kuranyi fand das Ergebnis im 100. Europapokalspiel derClubgeschichte gegen den portugiesischen Meister «ganz in Ordnung».Der beim 1:2 gegen den VfL Wolfsburg arg gescholtene Stürmer konntevor 53 951 Fans in der Arena schon in der 4. Minute seinen drittenTreffer im Wettbewerb bejubeln. Am Ende blieb es trotz weiterer guterChancen das einzige, laut Kuranyi «etwas glückliche Tor» nach schönerVorarbeit von Rafinha und «Abfangjäger» Jermaine Jones. Immerhinsorgte das frühe 1:0 dafür, dass Portos Trainer Jesualdo Ferreirazugab: «Es hat unser Konzept komplett zerstört.»

Jones sprach von einem «sehr guten Ergebnis», das zu berechtigtenHoffnungen auf das Viertelfinale Anlass gebe. «Wir besitzen genügendQualität, um auswärts ein Tor zu erzielen. Und dann müsste Portogleich drei Tore machen. Das werden sie gegen uns nicht schaffen»,sagte der 26-Jährige. Auch für Ivan Rakitic, der nach guter ersterHälfte wie fast alle später ziemlich abbaute, überwog das Positive.«Unser Ziel war, zu Null zu spielen. Das haben wir geschafft», meinteder Kroate, warnte aber auch: «In Porto wird es ungleich schwerer.»

Laut «Gazzetta dello Sport» interessiert sich Inter Mailand fürSchalkes Nummer 10. Der italienische Tabellenführer habe den 19-Jährigen, der beim Revierclub einen Vertrag bis 2011 besitzt,beobachtet und sei «sehr zufrieden» gewesen, schrieb das Blatt amMittwoch unter Berufung auf Rakitic-Berater Marko Naletilic. Nochhabe es keinen direkten Kontakt gegeben, so Naletilic, aber «wennInter ernstes Interesse hat, wird der Wechsel schnell unter Dach undFach sein».

Aktuell hat Schalke andere Probleme, die größte Sorge aber scheintvom Tisch: Dass die Elf anders als zuletzt Gegentore vermeiden undeinen Vorsprung halten kann, hat sie gegen einen guten Gegner aufhöchster europäischer Ebene bewiesen. Nach dem vierten «Zu Null» imsiebten Champion-League-Spiel war das für Abwehrchef Marcelo Bordonnach seinen mahnenden Worten ebenso die wichtigste Erkenntnis wie fürSlomka, der die Kritik nach dem VfL-Spiel annahm und umsetzte.

«Es ist in der Tat eine Frage der Konzentration über die gesamteSpielzeit», sagte Slomka, den es gleichzeitig ärgern muss, dass dieElf diese Wachsamkeit vorzugsweise in der Königsklasse zeigt. Aberder Coach sah in der schwachen zweiten Hälfte auch, dass dieDiskussion um das Defensiv-Verhalten nicht spurlos an der Elfvorübergegangen war. Aus Furcht vor dem Gegentor zog man sich viel zuweit zurück, überließ dem Gegner zu viel Initiative. «Eine solcheAngst kann man nicht einfach wegpusten», erläuterte Slomka.

Wie viel Selbstvertrauen und Motivation die Profis aus dem Spielmitgenommen, wie viel sie daraus gelernt haben, werden die nächstenSpiele zeigen. Am Samstag ist man bei Bayer Leverkusen zu Gast, dannkommt Bayern München. Kuranyi hat sich viel vorgenommen: «SechsPunkte sind die beste Vorbereitung für Porto.»