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Australian Open Australian Open: Aus für «Aussis» und Top-Fünf

16.01.2002, 13:08
Hingis
Hingis AFP

Melbourne/dpa. - Alle Neune, hieß es für die Gastgeber. Ein Grund zum Feiern wardies für die australischen Tennisfans gleichwohl nicht. Im Duell derGewalt-Aufschläger musste sich Mark Philippoussis dem britischenLinkshänder Greg Rusedski mit 6:7 (7:9), 3:6, 4:6 geschlagen geben.Das Team des Daviscup-Finalisten lag auf eigenem Platz beim einzigengroßen Turnier des Tennis-Jahres in «down under» komplett am Boden.

Thomas Haas startete an seinem freien Tag zum Höhenflug. Hinterdem Briten Tim Henman rangiert er nach Stürzen der Top-Favoriten aufPlatz zwei der Setzliste. An diesem Donnerstag steht seine nächstelösbare Herausforderung gegen den weithin noch unbekannten FranzosenJean-Francois Bachelot auf dem Terminplan. Gestrichen ist (vorerst)die Fortsetzung seines Schlagabtauschs mit dem DTB-Präsidenten. ImHick-Hack um Daviscup-Rausschmiss, Betreuer-Honorar und faireManieren hat Georg von Waldenfels eingelenkt. «Aus meiner Sicht istdie Sache ausgestanden», sagte der Chef des Deutschen Tennis Bundes.

Rein sportliche Schlagzeilen schrieb Barbara Rittner. Bei ihremLieblingsturnier zog sie als bisher einzige deutsche Teilnehmerin indie dritte Runde ein. Die 28 Jahre alte Leverkusenerin war beim 6:1,6:4 über die Luxemburgerin Anne Kremer hellwach. Am Freitag trifftsie auf die frühere Schweizer Weltranglistenerste Martina Hingis.

«Wir kennen uns, wir respektieren uns. Ich weiß, wie sie spielt,leider weiß sie auch gut genug, wie ich spiele», sagte die nach demRücktritt von Anke Huber erfahrenste deutsche Tennisspielerin. Die 19Jahre alte Nachwuchshoffnung Bianka Lamade scheiterte beim 3:6, 7:6(7:4), 1:6 gegen die Französin Nathalie Dechy auch an ihrermangelnden Routine. Qualifikantin Greta Arn wehrte sich beim 1:6, 2:6gegen Martina Hingis nach besten Kräften.

Von der Erfahrung der 28 Jahre alten Barbara Rittner profitierenauch die Jüngeren. Das weiß auch Fedcup-Teamchef Markus Schur. «Erhat mich schon die Mutter der Kompanie genannt und gesagt, ich sollnoch so lange wie möglich spielen», sagte die Weltranglisten-71., dienach zwei Siegen schon umgerechnet rund 23 000 Euro Preisgeld sicherhat. «Ich fühle mich wohl hier, mag die Atmosphäre und hatte auchkeine Hammer-Auslosung. Gegen Martina habe ich auch nichts zuverlieren, auch wenn sie mich hier schon drei Mal geschlagen hat.»Hingis hat das Turnier bereits drei Mal gewonnen, wartet seit ihremErfolg 1999 aber auf einen Grand-Slam-Titel.

Bianka Lamade schaffte es gegen Nathalie Dechy nicht, konstant undgeduldig zu agieren. Nach einer 4:1-Führung musste die Nummer 72 derWelt gegen die 16 Ränge besser platzierte Französin selbst im zweitenSatz noch zittern. Zum Auftakt des dritten Durchganges ließ sie zweiChancen zu einem Break ungenutzt. «Das hat mir das Genick gebrochen,danach war ich platt. Ich sollte sehr krass an der Fitness arbeiten.Manchmal bin ich noch zu hektisch und verkrampfe», gestand sie nachdem 2:13 Stunden langen Match bei angenehm sommerlichen Bedingungen.