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1. FC MAGDEBURG 1. FC MAGDEBURG: Rehboldt zieht den Schlussstrich

17.11.2010, 21:24

MAGDEBURG/MZ. - Das Chaos und die sportliche Talfahrt beim 1. FC Magdeburg hat Konsequenzen. Die Führung des Fußball-Regionalligisten um Präsident Volker Rehboldt ist gestern wie erwartet (die MZ berichtete) zurückgetreten. Aufsichtsratschef Rüdiger Koch sagte der "Volksstimme" zu den Hintergründen: "Wenn der Erfolg über mehrere Spielzeiten ausbleibt und damit nicht zuletzt die Außendarstellung leidet, ist es normal, dass sich irgendwann ein Präsidium verbraucht und daraus die Konsequenzen zieht. Das gilt es zu respektieren." Magdeburgs Sportbeigeordneter wies darauf hin, dass auch die Schaffung eines hauptamtlich geführten Präsidiums denkbar sei. Der Aufsichtsrat sucht jetzt nach geeigneten Nachfolgern. Bis dahin wird das amtierende Präsidium die Arbeit fortführen.

Rehboldt übernimmt mit seinem Rücktritt die Verantwortung für die sportliche Entwicklung der letzten Jahre, in denen die Elbestädter trotz teuren Kaders und verschiedener Trainer ihre Aufstiegsambitionen immer wieder frühzeitig über Bord werfen mussten. Zuletzt holte der Club unter Neu-Trainer Ruud Kaiser nur fünf Punkte aus den vergangenen neun Partien, darunter ein 1:1 gegen den Tabellenletzten Türkiyemspor Berlin. Der 1. FCM ist nur vier Zähler vom ersten Abstiegsplatz entfernt. Am kommenden Mittwoch tritt er im brisanten Landesderby gegen den Halleschen FC in Leipzig an.

Eine kurzfristige Entscheidung sei sein Rücktritt aber nicht gewesen, so der 42-jährige leitende Angestellte einer großen Krankenkasse (AOK). "Auch wenn wir gegen Türkiyemspor 6:0 gewonnen hätten, säßen wir heute hier und würden dies bekanntgeben", erklärte Rehboldt den zahlreichen Medienvertretern bei einer extra einberufenen Pressekonferenz und fügte an: "Wir bleiben solange, bis der Aufsichtsrat seine Arbeit zur Findung des Nachfolgers abgeschlossen hat. Das kann drei Tage, drei Wochen, aber auch drei Monate dauern." In Rehboldts Amtszeit fällt die Sanierung des Vereins, der 2002 Insolvenz anmelden musste, und der Bau der länderspieltauglichen Arena in den Jahren 2005 bis 2006. "Dem Präsidium für die im wirtschaftlichen Bereich geleistete Arbeit ausdrücklich zu danken", sagt Koch.

Offen ist die Zukunft von Manager Rüdiger Bartsch. Er wird für die Zusammenstellung der abstiegsgefährdeten Mannschaft in Mitverantwortung genommen. Außerdem soll er im Marketing zu wenig bewegt haben.