Sicherheit bei Dynamo vs. RBL Sicherheit bei Dynamo Dresden gegen RB Leipzig: Polizei befürchtet Pyro Provokationen und Schal-Klau
Dresden/Leipzig - Dresden feiert an diesem Wochenende. Zum 810. Geburtstag der Landeshauptstadt werden bis zu einer halben Million Menschen erwartet, darunter Tausende Besucher und Touristen aus aller Welt. Allein die 2000 Gäste aus Leipzig, die am Samstagmittag zum DFB-Pokal-Spiel zwischen Dynamo Dresden und Rasenballsport in der Landeshauptstadt eintreffen (Anpfiff: 15.30 Uhr), dürften nicht eben herzlich empfangen werden.
Einer, der die Fanszene von Dynamo kennt, aber anonym bleiben will, sagt: „Es wird das Spiel mit der höchsten Aggressionsstufe seit Jahren sein – voller Hass, nicht nur in der gewaltbereiten Szene.” Nicht umsonst eskortiert die Dresdner Polizei den gesamten Anhang von RB Leipzig zum DFB-Pokalspiel zum Stadion von Dynamo Dresden (Anpfiff: 15.30 Uhr) und zurück.
Polizei vor SGD vs. RBL: „Gehen nicht von größeren Ausschreitungen aus”
Das erste Gastspiel der Profis von RB Leipzig in Dresden war nach der Auslosung von den Experten der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) als Hochsicherheitsspiel eingestuft worden. Die von der ARD gewünschte Ansetzung am Montagabend wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht umgesetzt, um die Gefahr von Ausschreitungen zu minimieren. Zeitgleich zur montäglichen Pegida-Demonstration wäre das brisante Spiel bei einsetzender Abenddämmerung deutlich schwerer abzusichern gewesen.
Doch auch so hat die Polizei jede Menge zu tun, um Stadtfest und Pokalspiel abzusichern. „Der Fußballeinsatz ist der Schwerpunkteeinsatz der sächsischen Bereitschaftspolizei für das Wochenende”, sagt Polizeisprecher Thomas Geithner der MZ. Mehrere Hundertschaften werden zum Einsatz kommen, dazu unterstützt die Bundespolizei. Amtshilfe aus anderen Bundesländern komme wegen der zahlreichen weiteren Pokalbegegnungen an diesem Wochenende nicht in Betracht.
Doch obwohl die Brisanz des Spiels durch allerlei verbale Scharmützel der Verantwortlichen im Vorfeld nicht eben abgeschwächt wurde, gab es bislang keine Ankündigung von Gewalttaten. „Wir gehen nicht von größeren Ausschreitungen aus, schon weil die Anzahl gewaltbereiter Fans aus Leipzig gering ist”, sagt Polizeisprecher Geithner.
Polizei warnt vor verbalen Provokationen und Raub von Fanartikeln
„Worauf wir uns einrichten”, so Geithner, „sind dennoch vereinzelte Störungen, wie beispielsweis dem Abbrennen von Pyrotechnik, verbalen Provokationen oder auch, das Gästefans typische Fanutensilien geraubt werden.” Sogenannte Schal- und Trikot-Klaus; die erbeuteten Utensilien werden dann wie Trophäen am Zaun des K-Blocks aufgehangen, wo die Dresdner Ultras und Hardcorefans stehen. Neben den vielen Tausend fanatischen, aber friedlichen SGD-Anhängern gehören zum Dynamo-Umfeld auch einige Hundert Gewalttäter.
Doch in der Regel schlagen die Randalierer nur auswärts zu, wie zuletzt beim Aufstiegsspiel beim 1. FC Magdeburg. „Die Entwicklung bei Heimspielen von Dynamo Dresden beurteilen wir als Polizei positiv”, sagt Geithner. „Entgegen dem Auftreten bei Auswärtsspielen gab es in den zurückliegenden Jahren kaum nennenswerte Störungen in Dresden.” Allerdings sorgte auch bei der Aufstiegsfeier im Dresdener Stadion eine „Horde vermummter, gewaltbereiter, selbstherrlicher und asozialer Hohlköpfe”, wie die Störer in einer Pressemitteilung von Dynamo Dresden genannt wurden, für Unruhe.
Fantrennung ist Herzstück der Polizei-Strategie
Um am Samstagmittag Aufeinandertreffen der Fanlager und Provokationen zwischen den beiden so verschiedenen sächsischen Klubs zu vermeiden, setzt die Dresdner Polizei auf die bewährte Strategie. „Ihr Herzstück ist die Trennung der jeweiligen Fanlager”, sagt Sprecher Geithner. „Dies wird in erster Linie durch das bewährte Shuttlekonzept erreicht.”