1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Nackt im Playboy: Nackt im Playboy: Paralympic-Star Elena Krawzow trotzt ihrer Behinderung

EIL

Nackt im Playboy Nackt im Playboy: Paralympic-Star Elena Krawzow trotzt ihrer Behinderung

10.09.2020, 07:13
Mit ihren Fotos im „Playboy“ möchte die sehbehinderte Elena Krawzow ein Statement setzen.
Mit ihren Fotos im „Playboy“ möchte die sehbehinderte Elena Krawzow ein Statement setzen. PLAYBOY/ Sacha Höchstetter

Halle (Saale) - Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, warum Elena Krawzow anders ist als die Frauen, die sonst auf der Titelseite des Playboys zu sehen sind. Auch erkennt man nicht sofort, warum Elena an den Paralympics teilnimmt.

Elena Krawzow möchte ein Statement setzen

Doch die deutsche Schwimmerin ist sehgeschädigt. Sie ziert die Oktober-Titelseite des diesjährigen Playboys. Mit ihren Fotos im „Playboy“ möchte sie ein Statement gegen die Bevormundung von Frauen und für mehr Zutrauen im Umgang mit körperlich Eingeschränkten setzen.

„Ich komme aus einem Land, in dem Frauen noch immer unterdrückt werden. Das habe ich hautnah erlebt. Als Frau hat man dort viele Vorschriften und kaum Mitspracherecht“, sagte die in Kasachstan geborene 26-jährige Schwimm-Weltmeisterin über 100 Meter Brust in einem Interview mit dem Magazin „Playboy“, auf dessen Oktober-Titelseite sie zu sehen ist.

Elena Krawzow: „Man kann alles erreichen, was man möchte."

„Außerdem ist es mir wichtig zu zeigen, dass man alles erreichen kann, wenn man etwas wirklich möchte. Es ist dabei vollkommen egal, was andere sagen. Und ich will mich aufgrund meiner Erkrankung nicht verstecken. Die Menschen sind oft scheu, wenn sie davon erfahren, aber ich möchte, dass man offen auf mich zugeht“, so Krawzow.

Elena Krawzow leidet an Morbus Stargard, einer Erkrankung der Netzhaut. Die Makula, der Punkt, mit dem man am schärfsten sieht, ist bei ihr abgestorben. Ihr Sehvermögen beträgt drei Prozent.

Erfolgreiche Schwimmkarriere

Trotz ihrer Beeinträchtigung kämpft sich Elena jedoch unbeirrt durchs Leben. Auch in ihrer Schwimm-Karriere hat die 26-Jährige schon viel erreicht. Nur sechs Jahre, nachdem sie überhaupt Schwimmen gelernt hatte, gewann sie 2012 die Silbermedaille bei den Paralympics in London. Auch konnte sie sich bereits den Weltmeister-Titel sichern.

„Ich vermute, es war die Herausforderung, die mich angetrieben hat. Als ich die ersten Erfahrungen hatte und auch bei Wettkämpfen dabei war, habe ich das als Chance gesehen. Mir wurde klar, dass mir der Sport neue Wege eröffnen kann“, sagt sie.

Elenas nächstes Ziel: Gold bei den Paralympics 2021

Zunächst hatte sie mit ihrer Sehschädigung zu kämpfen. Seit dem Grundschulalter leidet sie an der Makuladystrophie. „Vor allem in der Pubertät hat mich das schwer getroffen. Ich habe mich unfassbar dafür geschämt, anders zu sein als andere“, berichtete Elena Krawzow im „Playboy“-Interview. Heute sei sie „ein sehr glücklicher, zufriedener Mensch und froh darüber, was ich in meinem Leben erreicht habe“.

Ihr nächstes Ziel ist eine Goldmedaille bei den auf 2021 verschobenen Paralympics: „Ich bin sehr motiviert für Tokio im nächsten Jahr“, so Krawzow, die auch in Zukunft dem Sport treu bleiben möchte.

Bevorstehende Modelkarriere?

„Ich kann mir gut vorstellen, meinen Beruf als Physiotherapeutin später einmal im Leistungssport auszuüben.“ Außerdem habe sie „schon vor dem Playboy-Shooting gemerkt, dass ich gerne modeln würde. Vielleicht ergibt sich in dem Bereich ja jetzt noch mehr.“ (mz)