Souveräner Tabellenführer mit Rekordwerten So erfolgreich wie nie! Was die Saale Bulls in dieser Saison so stark macht
Die Saale Bulls eilen von Sieg zu Sieg, führen die Oberliga Nord mit viel Vorsprung an. Wie Trainer Ryan Foster die bisher beeindruckende Saison erklärt.
Halle (Saale)/MZ - Der Blick geht immer nach vorn. Perfektes Wochenende mit zwei Siegen aus zwei Spielen abgehakt, ran an die nächste Aufgabe. „Ich habe mir gerade das Video vom letzten Herne-Spiel heruntergeladen“, erzählt Ryan Foster, Trainer der Saale Bulls, am Montagmittag. Die Gegneranalyse steht an, am Freitag geht es für den halleschen Eishockey-Oberligisten zum Spiel ins Ruhrgebiet. „Das wird eine schwere Aufgabe, Herne ist gerade gut in Form.“
Für die Saale Bulls gilt das allerdings umso mehr. Nach dem 3:1-Arbeitssieg gegen den Vorletzten Krefeld am Sonntag steht das Team bei zehn Erfolgen in Serie, 17 der 18 vergangenen Partien konnten gewonnen werden. Die Tabellenführung ist inzwischen gefestigt, der Vorsprung auf die Verfolger Tilburg, die haben ein Spiel weniger, und Hannover Scorpions beträgt acht Punkte.
Saale Bulls in Eishockey-Oberliga auf Meisterkurs
Nach knapp der Hälfte der Saison, 23 von 52 Spielen sind absolviert, sind die Saale Bulls auf Meisterkurs. Es wäre eine Premiere. Die beste Platzierung in der Oberliga Nord war bisher ein zweiter Platz in der Spielzeit 2017/18 unter dem damaligen Trainer Dave Rich. Den letzten Titel für den einzigen Profi-Eishockeyklub Sachsen-Anhalts gab es 2012/13 in der Oberliga Ost.
„Natürlich haben wir das im Hinterkopf“, sagt Ryan Foster über den möglichen Triumph. „Wir spielen bisher eine super Serie, sind Tabellenführer und wollen das natürlich auch bleiben. Es wäre spitze, wenn wir auch am Ende oben stehen. Aber es ist eine lange Saison und am Ende zählen ohnehin nur die Playoffs.“
Saale Bulls: Trainer Ryan Foster hat die richtige Chemie im Kader gefunden
Stimmt natürlich. Trotzdem ist der Ist-Zustand bemerkenswert. Was die Bulls auszeichnet, ist zum einen individuelle Klasse. Die Angreifer Joonas Niemelä, Tatu Vihavainen oder Roman Pfennings etwa glänzen konstant. Entscheidender ist für Foster aber etwas anderes: „Die Chemie in der Mannschaft ist super. Jeder denkt zuerst an den Erfolg des Teams, stellt dafür eigene Interessen, etwa was Eiszeit angeht, zurück“, sagt er. „Tilburg, Hannover oder Herne sind auf dem Papier stärker, aber das zeichnet uns aus.“
Hintergrund: Saale Bulls spiele Rekord-Saison
Seit der Saison 2015/16 ist die Eishockey-Oberliga zweigleisig. So erfolgreich wie derzeit waren die Bulls seitdem noch nie
2021/22: 1. Platz, 23 Spiele, 60 Punkte (2,61 im Schnitt), 110:68 Tore (4,78:2,96 im Schnitt). Hochrechnung nach 52 Spielen: 136 Punkte, 249:154 Tore
2020/21: 3. Platz, 42 Spiele, 87 Punkte (2,07 im Schnitt), 181:130 Tore (4,31:3,10 im Schnitt)
2019/20: 7. Platz, 44 Spiele, 68 Punkte (1,55 im Schnitt), 168:154 Tore (3,81:3,5 im Schnitt)
2018/19: 4. Platz, 48 Spiele, 88 Punkte (1,83 im Schnitt), 220:145 Tore (4,58:3,02 im Schnitt)
2017/18: 2. Platz, 44 Spiele, 82 Punkte (1,86 im Schnitt), 144:111 Tore (3,27:2,52 im Schnitt)
2016/17: 7. Platz, 44 Spiele, 69 Punkte (1,57 im Schnitt), 142:139 Tore (3,38:3,16 im Schnitt)
2015/16: 4. Platz, 42 Spiele, 94 Punkte (2,24 im Schnitt), 196:87 Tore (4,66:2,07 im Schnitt)