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Saale Bulls Eishockey: Saale Bulls - Hannover Scorpions - Robinson, der tragische Held

Halle - Für einen Moment hatte Hallensprecher Marc Beyer den kleinen Gag in Erwägung gezogen. Nach einem Tor im Eishockey werden ja stets der Schütze und zwei Vorbereiter über Mikrofon bekannt gegeben.

Von Christian Elsaesser 20.10.2017, 21:12

Für einen Moment hatte Hallensprecher Marc Beyer den kleinen Gag in Erwägung gezogen. Nach einem Tor im Eishockey werden ja stets der Schütze und zwei Vorbereiter über Mikrofon bekannt gegeben.

Und beim ersten Tor an diesem Freitagabend, an dem die Saale Bulls den Hannover Scorpions mit 3:4 nach Verlängerung unterlagen, hätte sich das Wortspiel ja irgendwie angeboten. Nathan Burns hatte abgelegt auf Torschütze Nathan Robinson. Da fiel Maximilian Schaludek als zweiter Assistgeber doch aus der Vornamensreihe. Ihm also auch einen „Nathan“ als Spitznamen verpassen?

Nathan Robinson mit drei Treffern gegen Hannover Scorpions

Witzchen mit Namen sind freilich immer so eine Sache, also blieb es beim Gedankenspiel. Und angesichts des irren Spielverlaufs für die Nathan-Maximilian-Stürmerreihe war das vielleicht auch besser. Robinson nämlich war so etwas wie der tragische Held des Abends. Er ließ dem Führungstreffer in der zweiten Minute zwei weitere Tore folgen (23., 35.). Immer war Maximilian Schaludek einer seiner Vorbereiter.

Doch erster Schönheitsfleck für das Top-Duo: der verschossene Penalty von Schaludek kurz vor Ende des zweiten Drittels. Der zweite, noch gravierendere: die Matchstrafe gegen Robinson im Schlussabschnitt. Es war wohl die Schlüsselszene. Robinson wehrte sich, als er von einem Hannoveraner bewusst angegangen wurde. „Er hatte mich schon das ganze Spiel über provoziert, ich habe mich nur verteidigt“, meinte Robinson. Doch sein Faustschlag brach dem Gegner die Nase. Matchstrafe vertretbar. Und weil Kapitän Kai Schmitz hinzu kam, flog auch er mit einer Spieldauerstrafe vom Eis. In der Summe knallhart für die Bulls, aber korrekt entschieden.

„Hannover hat den Spieler bewusst gebracht, um Robinson zu provozieren und unseren besten Spieler rauszunehmen“, klagte Saale-Bulls-Präsident Daniel Mischner. „Das Ärgerliche ist, dass diese Strategie voll aufgegangen ist.“ Denn die Gäste nutzten die folgende Fünfminuten-Überzahl zum 3:3-Ausgleich (47.) und nahmen den Dreifachtorschützen aus dem Spiel.

So ging ein lange Zeit überlegen geführtes Spiel der Bulls in die Verlängerung - und dort verloren (61.). Einziger Trost: Das Stürmer-Duo Robinson-Schaludek dürfte die Liga künftig noch gehörig aufmischen. „Maximilian ist ein unglaublich talentierter, schneller Spieler“, lobte der dreimalige deutsche Meister Robinson. „Er ist einer, der es mal in die DEL schaffen kann.“

(mz)