MBC-Profi James Southerland MBC-Profi James Southerland: Von New York nach Weißenfels
Weissenfels - Eins hat James Southerland seinen Teamkollegen und allen anderen Akteuren, die je beim Mitteldeutschen Basketball Club unter Vertrag standen, voraus. Denn er ist der erste und bis dato einzige MBC-Spieler, der zuvor in der nordamerikanischen NBA aufgelaufen ist. Doch Southerland wirkt deshalb keineswegs in irgendeiner Form abgehoben, viel mehr bescheiden und ein Stück weit schüchtern erzählt er von seiner Zeit in der wohl zweifellos besten Basketballliga der Welt. Dort bestritt er in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt vier Partien für die Charlotte Hornets und die New Orleans Pelicans. Auch wenn es noch nicht mal eine Handvoll Einsätze waren, ist Southerland stolz auf das, was er erreicht hat. „Es war für mich ein Traum, der damals in Erfüllung gegangenen ist“, sagt der Flügelspieler, der seit Anfang des Jahres beim MBC in Weißenfels unter Vertrag steht. Jeder Tag sei ein einziger großer Wettbewerb gewesen, nicht nur die Spiele, sondern auch das Training. „Das sind alles tolle Jungs dort und es war ein großartiges Gefühl, mich mit ihnen zu messen“, sagt James Southerland, der unter anderen mit den NBA-Größen Al Jefferson und Anthony Davis zusammenspielte. Dabei habe ihn jeder Akteur auf irgendeine Weise beeindruckt. „Du hast diese Jungs gesehen und konntest immer etwas von ihnen lernen“, plaudert der 25-Jährige über seine Zeit in der NBA.
Fasziniert zeigt sich Southerland auch von einem Mann, der momentan einen Rekord nach dem anderen aufstellt und als der wohl beste Distanzschütze der Welt gesehen wird: Stephen Curry von den Golden State Warriors. „Es ist unglaublich, was er für Selbstvertrauen und Fähigkeiten besitzt“, schwärmt James Southerland, der selbst im Alter von sieben Jahren mit dem Basketball angefangen hat. „Ich habe jeden Tag gespielt, egal auf welcher Position“, erzählt der Forward, dem dieser Sport alles bedeutet: „Basketball ist ein Teil von mir“, sagt er.
Freilich sei es ein Traum von ihm, irgendwann einmal in die NBA zurückzukehren. „Doch es ist schwierig, in seiner Karriere etwas zu planen. Man kann nur versuchen, sein bestes zu geben und im Moment fokussiere ich mich nur auf meine Aufgabe beim MBC“, so James Southerland.
Lehrreiche Zeit
Trotz der lehrreichen Zeit, die der US-Boy in der NBA hatte, entschied er sich 2014 für einen Wechsel nach Europa. Dennoch habe er dies nicht als eine Art Scheitern angesehen. „Es war viel mehr eine gute Erfahrung“, meint Southerland. In Frankreich gewann er mit Limoges die nationale Meisterschaft und spielte in der Euroleague.
Mittlerweile steht für James Southerland statt NBA und Euroleague jedoch knallharter Abstiegskampf beim MBC an. In Weißenfels will der gebürtige New Yorker helfen, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Ein erster Schritt gelang dabei Freitag vor einer Woche mit dem Sieg bei Konkurrent Crailsheim. „Das war ein sehr wichtiger Sieg und nun hoffen wir, das wir eine kleine Serie starten können“, sagt James Southerland. Zwar sei es immer noch ein schwieriges Unterfangen, doch jeder im Team sei davon überzeugt, dass es mit dem Ligaverbleib noch klappt.
Mit Bayern München wartet an diesem Sonntag, (17 Uhr, Arena Leipzig) aber wieder ein harter Brocken auf die Saalestädter. „Ein Sieg ist immer drin, denn das ist Basketball und da ist alles möglich. Wichtig wird sein, dass wir uns gut vorbereiten und unseren Heimvorteil nutzen“, erklärt Southerland, der seit knapp zwei Monaten in Weißenfels weilt und sich gut eingelebt hat. „Es ist nur alles ganz anders als in New York City“, sagt der US-Amerikaner mit einem Schmunzeln. Doch in der Saalestadt könne man gut entspannen und sich auf den Job konzentrieren. Und ansonsten zieht es ihn in der Freizeit immer mal nach Leipzig oder ins Einkaufszentrum Nova Eventis nach Günthersdorf. (mz)