Handball-WM Handball WM: Euphorie in Deutschland: "Das darf jeden Spieler stolz machen"

Berlin - Christian Prokop hatte sein Lächeln schnell wiedergefunden. Der Ausgleich gegen Weltmeister Frankreich in der Schlusssekunde? Verdaut. Der verlorene Punkt im Kampf um das WM-Halbfinale? Egal. Der Bundestrainer sang ein Loblied auf seine Handballer, bevor er zufrieden in die Berliner Nacht verschwand.
„Wir setzen uns noch zusammen. Jetzt können wir auch auf etwas anstoßen“, verriet Prokop nach dem dramatischen 25:25 (12:10) gegen den Titelverteidiger: „Das war eine große Leistung. Das macht mich stolz. Das darf jeden Spieler und jeden Zuschauer stolz machen, was wir zusammen vollbracht haben.“ Am Mittwoch versuche er dann mit seinem Team, „ohne Augenringe durch den Tag zu kommen“.
WM-Erfolge: Deutschland ist im Handball-Fieber
Der Bundestrainer hatte allen Grund für seinen emotionalen Höhenflug. Durch den Punktgewinn erreichte das DHB-Team nicht bloß vorzeitig die Hauptrunde, es versetzte Sport-Deutschland endgültig ins Handball-Fieber.
„Das war eine Wahnsinns-Atmosphäre und ein Wahnsinns-Spiel. Wir haben gefightet um jeden Zentimeter“, sagte der Bundestrainer: „Wir standen als Team zusammen und haben Stresssituationen bravourös gemeistert. Nun sind wir überglücklich, dass wir dem amtierenden Weltmeister einen Punkt abluchsen konnten.“
DHB-Vizepräsident Bob Hanning bezeichnete die Partie als „bestes Spiel einer deutschen Nationalmannschaft seit zwei Jahren. Ich bin mit der Mannschaft und dem Trainer sehr zufrieden.“ Doch Prokop will sich vor dem Spiel am Donnerstag (18 Uhr) gegen Serbien nicht zurücklehnen. „Wir nehmen weiter Schwung auf in Deutschland. Das hat Lust auf mehr gemacht“, sagte der 40-Jährige.
Deutschland - Frankreich beschert ZDF Rekordquote
Der Handball-Krimi am Dienstagabend hat dem ZDF zudem eine Rekordquote für die Heim-WM beschert. Im Schnitt schalteten 8,53 Millionen Zuschauer zur Primetime am Dienstagabend den Fernseher ein. Das bedeutete einen Marktanteil von 25,8 Prozent.
Schon die bisherigen Einschaltquoten in den Gruppenspielen gegen Korea (6,11 Millionen), Brasilien (7,92) und Russland (6,67) waren von den Verantwortlichen des Deutschen Handballbundes (DHB) als große Erfolge gewertet worden. (sid)