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Sturmflaute beim HFC Sturmflaute beim HFC: Die halbe 3. Liga teilt Halles Problem

17.10.2018, 16:13
Pascal Sohm traf zuletzt am dritten Spieltag für den Halleschen FC.
Pascal Sohm traf zuletzt am dritten Spieltag für den Halleschen FC. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Dass der Schuh beim Halleschen FC aktuell vorne drückt, ist kein Geheimnis: Nur zwölf Tore in elf Partien sind viel zu wenig, vor allem die Stürmer standen zuletzt in der Kritik. Dazu kommt beim HFC die auffällige Diskrepanz zwischen gutem Offensivfußball auf der einen und einer miserablem Chancenverwertung auf der anderen Seite.

Auf gerade einmal drei Stürmer-Tore kommt Halle bislang, geschossen von Pascal Sohm (2) und Mathias Fetsch (1) an den Spieltagen zwei und drei. Seither herrscht vorne Flaute, für die Treffer mussten Mittelfeldspieler und Verteidiger sorgen. Halles Angreifer arbeiten viel, aber sie treffen zu selten.

Nicht nur der HFC: Die halbe 3. Liga hat keinen Torjäger

Allerdings in der HFC mit seiner Stürmer-Problematik in der 3. Liga nicht alleine. Im Gegenteil: Von einem echten „Knipser“ ist momentan wenig zu sehen. Viele Teams tun sch schwer: Gleich acht HFC-Rivalen kommen nur auf maximal vier Stürmer-Tore - wenn man nur die Treffer der Mittelstürmer, nicht aber der anderen Offensivkräfte zählt.

Ein Blick nach Zwickau: In Westsachsen ist der eigentliche Tor-Garant Ronny König noch immer torlos, Ersatzmann Tarsis Bonga traf einmal – am ersten Spieltag gegen Halle. Oder beim SV Meppen: Die Emsländer verloren Schlüsselspieler Benjamin Girth an Holstein Kiel, dessen Nachfolger Deniz Undav kommt immerhin auf drei Tore – ist damit aber ganz alleine im Sturm. Auch in Lotte, Großaspach und Köln werden Torjäger händeringend gesucht.

Soukou und Königs: Hansa Rostock mit guten Stürmer-Transfers

Wehen Wiesbaden 10
SpVgg Unterhaching 9
Hansa Rostock 9
Carl Zeiss Jena 8
Eintracht Braunschweig 7
Karlsruher SC 7
Würzburger Kickers 7
Preußen Münster 7
1. FC Kaiserslautern 6
1860 München 5
VfL Osnabrück 5
Energie Cottbus 4
VfR Aalen 4
SV Meppen 3
Hallescher FC 3
Sportfreunde Lotte 2
Fortuna Köln 2
KFC Uerdingen 1
Sonnenhof Großaspach 1
FSV Zwickau 1

Ausnahmen bilden momentan Hansa Rostock, die SpVgg Unterhaching und Wehen Wiesbaden. Hansa holte im Sommer Cebio Soukou und Marco Königs neu, beide kommen gemeinsam auf acht Tore. Die Transfers gingen also auf. Bei Unterhaching trifft Tor-Garant Stephan Hain weiter konstant (sechs Tore), auch Ersatzmann Stefan Schimmer kommt auf drei Tore.

Wiesbaden, schon im Vorjahr der Krösus in Sachen Tore, hat in Torschützenkönig Manuel Schäffer, Daniel-Kofi Kyereh und Simon Brandstetter gleich drei gefährliche Stürmer im Rennen, die gemeinsam auf zehn Treffer kommen – Liga-Bestwert! Nicht zuletzt deshalb gilt das Team mit seinem starken und tief besetzten Kader als Aufstiegsfavorit.

Dazu kommen in Liga drei noch weitere Einzelkönner: In Münster sorgt Zugang Rufat Dadashov (sechs Tore) für stürmische Zeiten, in Osnabrück hängt der Höhenflug des VfL ganz eng mit der Form von Kapitän und Sturmspitze Marcos Alvarez (fünf Tore zusammen). Und bei Energie Cottbus ist offensiv alles von Angreifer Streli Mamba (vier Tore) abhängig.

Tabelle der 3. Liga: Wer treffsichere Stürmer hat, steht weiter oben

Dass Stürmertore im Fußball aber nicht alles sind, beweist Eintracht Braunschweig. Dort trafen die drei Angreifer gemeinsam schon sieben Mal – trotzdem ist der Zweitliga-Absteiger Tabellenletzter. Und auch Carl Zeiss Jena steht trotzt acht Stürmertoren von Manfred Starke, Felix Brügmann und Phillip Tietz auf einem Abstiegsrang.

Dazu passt auch: Die Mittelstürmer des KFC Uerdingen kommen zusammen auf gerade einmal ein Saisontor durch Lucas Musculus. Der Aufsteiger ist aber Tabellenzweiter, weil die Außenstürmer regelmäßig treffen – schon 13 Mal in dieser Saison. Und doch bleiben es Ausnahmen. Denn die Tabelle der 3. Liga zeigt klar: Sieben der zehn Teams aus der unteren Hälfte kommen auf maximal vier Stürmer-Tore. In der oberen Hälfte hingegen ist der HFC neben Uerdingen damit ein echter Exot. (mz/bbi)