Münster - HFC im Schnellcheck Preußen Münster - Hallescher FC: Das Spitzenspiel der 3. Liga im Schnellcheck

Halle (Saale) - 17. Spieltag in der 3. Liga und der Hallesche FC geht auf Auswärtsreise. Am Samstag steht für das Team von Trainer Torsten Ziegner das Pflichtspiel bei Preußen Münster an. Anstoß ist um 14 Uhr im Stadion an der Hammer Straße. Was es zur Partie zu wissen gibt, erfahren Sie im Schnellcheck.
Die Ausgangslage
Spitzenspiel in Münster: Der Tabellenzweite empfängt den Sechsten, gerade einmal zwei Punkte trennen beide Teams. Damit ist auch klar: Gewinnt Halle bei den Preußen, kann der HFC im Optimalfall selbst Zweiter werden. Dafür dürften allerdings Karlsruhe, Uerdingen und Unterhaching nicht gewinnen. Schützenhilfe ist also erwünscht.
Ein Sieg in Münster ist aber eine sehr hohe Hürde. Denn die Preußen sind nicht nur in der Gesamttabelle Zweiter, auch im Heim-Ranking der 3. Liga belegen sie diesen Rang mit 16 von möglichen 24 Punkten. Aber auch Halles 13 Auswärts-Zähler können sich sehen lassen. Heimmacht trifft Auswärtsstärke: Auch das spricht für ein Spitzenspiel.
Und was sagt der Trainer? „Wir wissen um ihre Stärke“, sagte Torsten Ziegner dem MDR und schickte mutig hinterher: „Aber fest steht auch: Münster hat noch nie so eine starke Mannschaft wie uns gehabt!“ So klingt das neue Selbstvertrauen in Halle.
Die Form
Dieses Vertrauen in die eigen Stärke hat sich der HFC hart erbarbeitet und zuletzt auch mit den passenden Ergebnissen unterlegt. Mit elf Punkten aus den letzten fünf Spielen liegt das Team auf Rang zwei der „Formtabelle“ der 3. Liga, punktgleich mit Spitzenreiter VfL Osnabrück. Allerdings folgt Münster mit einem Zähler weniger auf Rang drei. Auch in Sachen Form ist es also ein echtes Spitzenspiel.
Das Personal
Ein leichtes Fragezeichen hinter dem Einsatz von Tobias Schilk, dazu die Sperre für Toni Lindenhahn – damit enden die Personalsorgen von Ziegner auch schon. Die Auswahl ist groß, zumal auch Reservisten wie Davud Tuma ins Team drängen.
Münster musste unter der Woche den vermelden, bleibt aber auch so ein offensivstarkes Ausfall von Top-Stürmer Rufat DadashovTeam. Ohne die sieben Treffer des Angreifers hat Münster immer noch 20 Tore erzielt – genau so viele wie der HFC, der in Mathias Fetsch aktuell den vielleicht formstärksten Angreifer der Liga in seinen Reihen hat.
Zentrale Spieler in Münster sind die Verteidiger Lion Schweers und Ole Kittner sowie Mittelfeld-Antreiber Rene Klingenburg. Das Trio zählt im „kicker“ zu den notenbesten Spielern der 3. Liga.
Dazu kommt Kapitän Martin Kobylanski in der Offensive. Der Pole war an zwölf der 27 Saisontore direkt beteiligt. Dass Keeper Maximilian Schulze-Niehues im kicker-Notenranking Platz zwei der Liga belegt, rundet das Bild ab. Münster ist ein echtes Spitzenteam.
Der Schiedsrichter
Anders als in den letzten Wochen schickt der DFB am Samstag einen erfahrenen Schiedsrichter zum HFC-Spiel. Robert Schröder ist zwar erst 33 Jahre alt, pfeift aber schon in der Bundesliga (vier Partien in dieser Saison). 41 Drittliga-Spiele und 29 Partien in der 2. Bundesliga kommen hinzu – der Hannoveraner ist also kein Talent mehr, sondern ein gestandener Referee.
Schröders HFC-Bilanz: Vier Spiele, zwei Remis, zwei Niederlagen – zuletzt gab es im Mai 2017 ein 0:3 bei Holstein Kiel. Platzverweise oder Elfmeter pfiff er gegen Halle dabei nicht. Seine Bilanz bei Preußen-Partien: Drei Einsätze, ein Sieg und zwei Niederlagen für Münster. Das ist aber schon mehr als vier Jahre her.
Die Bilanz
Vorteil Halle! Von zwölf Duellen gewann der HFC sechs und verlor nur vier. In der Vorsaison gab es zwei Siege, der letzte Erfolg der Münsteraner datiert schon vom 29. August 2015, damals gab es ein 3:1 im Erdgas Sportpark.
Was es sonst noch zu wissen gibt
In Münster könnte es trotz des anstehenden Spitzenspiels erschreckend still bleiben, Denn die Fanszenen in Deutschland haben zu einem Stimmungsboykott augerufen. „Wir freuen uns darüber, dass die Vereine der 1. Bundesliga Montagsspiele abschaffen wollen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vieler Fanszenen. „Das reicht uns aber nicht! Wir wollen Montagsspiele generell abschaffen – in jeder Liga!“
In den ersten 45 Minuten der Partien wollen die Anhänger auf die lautstarke Unterstützung ihrer Vereine verzichten. Daran werden sich wohl auch die Fans in Liga drei beteiligen - schließlich gibt es dort die allermeisten Montags-Ansetzungen.
Wer die gut 400 Autobahn-Kilometer nach Münster nicht zurücklegen will, hat am Samstag mehrere Alternativen. Der WDR zeigt das Spiel live im Free-TV, auch die Fanradios beider Vereine gehen auf Sendung. Und natürlich berichten wir wie gewohnt im Liveticker vom Spiel. (mz/bbi)