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Ex-HFC-Profi beim VfR Aalen Nick Fennell: Ex-HFC-Profi spricht über Abschied und Rückkehr nach Halle

Von Christoph Karpe 21.09.2018, 07:55
Schwarz-Weiß statt Rot-Weiß: Nick Fennel ist vom Halleschen FC zum VfR Aalen gewechselt.
Schwarz-Weiß statt Rot-Weiß: Nick Fennel ist vom Halleschen FC zum VfR Aalen gewechselt. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Ambitionen als Hobby-Wahrsager hegt Royal-Dominique Fennell so gar keine. Wie geht das Duell seines aktuellen Fußball-Vereins aus Liga drei bei seinem ehemaligen aus? „Wenn ich so etwas wüsste, dann wäre ich schon Millionär“, sagt Fennell lachend.

Am Sonntag kehrt er mit dem VfR Aalen an seinen alten Arbeitsplatz, die Erdgas Arena in Halle, zurück -und mit ihm ein Hauch der Vergangenheit, der den Halleschen FC Anfang des Jahres beinahe in den finanziellen Ruin getrieben hätte.

Nick Fennell war Leistungsträger und polarisierte beim HFC

Der Deutsch-Amerikaner zählte wie Klaus Gjasula (jetzt Paderborn) oder auch Benjamin Pintol (Fortuna Köln) zu den zentralen Figuren im Vabanquespiel des Halleschen FC, als es darum ging, doch einmal mit höheren Ausgaben einen Anlauf auf die zweite Bundesliga anzuschieben. Klappte bekanntlich nicht unter Trainer Rico Schmitt.

Fennell und anderen teuren Kickern lässt sich daraus keinerlei Vorwurf machen - es sei denn, man stellt im Nachhinein ihre Mentalität in Frage, für diesen rot-weißen Verein auch mal die Knochen zu riskieren. Obwohl. Nick Fennell, geholt vom damaligen Zweitligisten Würzburger Kickers, hat dies getan. Bis zum Sehnenanriss unter dem Fuß in der vergangenen Saison.

Und trotzdem gehörte er immer wieder zu jenen Spielern, die polarisierten. Mit Gjasula stellte er eine Zeit lang das beste Sechser-Duo der dritten Liga. Dann verletzten sich beide, ihre Formkurven gingen danach nur langsam aufwärts - was der Verein zu spüren bekam: graues Mittel- statt glänzendes Vorderfeld. Unmut im Umfeld. Ein Umbruch sollte her.

HFC hielt Fennel zu lang hin - und der wechselte nach Aalen

Am Ende wollte der HFC auch mit Fennell den Vertrag nicht mehr verlängern, selbst wenn er es sich hätte leisten können. „Ich wurde sehr lange hingehalten. Da habe ich mir etwas Neues gesucht. Und als dann in einem Gespräch die Absage vom HFC kam, war mit Aalen schon alles fix“, erinnert sich Nick Fennell an das späte Frühjahr. Mit einem weinenden Auge: „Die Zeit in Halle war schön und hat mich geprägt. Ich habe mich sehr wohlgefühlt..“

Jetzt also Aalen, aktuell Tabellen-15., aber nur zwei Zähler hinter dem HFC (Platz sechs) zurück. „Ich bin jetzt zurück in meiner schwäbischen Heimat. Da sehe ich Familie und Freunde häufiger“, erzählt Fennell von den Unterschieden. Zu denen gehört auch: „In Aalen ist alles beschaulicher rings um den Verein und auf den Rängen. In punkto Fans war in Halle mehr los.“ Das hat er vorher gewusst.

Beim VfR Aalen ist Nick Fennell noch kein Stammspieler

Nicht allerdings, dass er selbst nur schwer in die Gänge kommen würde. „Ich war in der Vorbereitung verletzt, deshalb hatte ich Trainingsrückstand“, begründet er, weshalb er kein Startelf-Spieler ist. „Ich weiß zwar nicht, was mein Trainer plant, aber ich hoffe doch, dass ich in Halle von Beginn an ran darf“, sagt Fennell. „Ich freue mich auch darauf, viele Bekannte zu treffen.“

Aus der Mannschaft kennt er nur noch wenige Spieler. „Beim HFC gab es ja einen richtig großen Umbruch“, sagt er und gesteht, „immer noch ein Auge“ auf seinen alten Verein zu haben. Und so ist der Deutsch-Amerikaner auch reichlich „überrascht, wie die sich anstellen“. Im positiven Sinne.

Fennell drückt dem HFC die Daumen - aber nicht am Sonntag

In Aalen, wo Leistungsträger wie Gerrit Wegkamp unbedingt weg wollten und Rico Preißinger zum 1. FC Magdeburg gewechselt ist, war der Einschnitt nicht so krass. Trotzdem wirkt der VfR noch nicht so recht sortiert. Der HFC gilt im Duell als leicht favorisiert.

Royal-Dominique Fennell sieht das nicht ganz so und hat dann doch einen Tipp parat: „Ich hoffe, wir gewinnen“, sagt er. „Aber danach drücke ich dem HFC wieder die Daumen“.

(mz)