Kommentar zum Halleschen FC Kommentar zum Halleschen FC: Eine Ohrfeige als Weckruf
Halle (Saale) - Dieser Saisonstart ging mal so richtig daneben. Und weil diese 0:2-Pleite des Halleschen FC beim FSV Zwickau zum Auftakt der dritten Fußball-Liga so unerwartet kam, tut sie als Ohrfeige dem Halleschen FC umso mehr weh.
Nun ist Spieltag eins natürlich nicht der Zeitpunkt, alles in Frage zu stellen und Schreckensszenarien zu formulieren. Nein, verlieren darf dieses junge und neu zusammengestellte Team des HFC durchaus - und es wird in dieser Saison noch öfter passieren. Das realistische Ziel des Spar-Jahres nach der Beinahe-Insolvenz lautet lediglich: Nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.
HFC mit einem mausgrauen Auftritt in Zwickau
Allerdings zeigte sich die HFC-Mannschaft in einer Verfassung passend zu den Trikots: mausgrau. Hinten anfällig, in der Mitte fahrig, vorn harmlos. Nach teils tollen Vorbereitungsspielen - darunter ein 2:1 gegen Bundesliga-Aufsteiger Nürnberg - ist dieser krasse Einbruch beim Ernstfall so bitter wie unerklärlich.
Oder vielleicht doch nicht: HFC-Trainer Torsten Ziegner hatte im Vorfeld einen taktisch schlimmen Fehler begangen. Zwickau, seinen Ex-Klub, dahingehend abzuqualifizieren, dass er den Klassenerhalt nicht schaffen werde, kam einem Eigentor gleich.
HFC steht gegen Fortuna Köln schon unter Druck
Die FSV-Verantwortlichen dürften sich zunächst geärgert, dann aber über den verbalen Motivationsschub gefreut haben. Gegen die derart angestachelte Zwickauer Mannschaft hatte die des HFC mental offenbar schon vor dem Anpfiff verloren. Auf dem Platz fehlte jedenfalls der letzte Wille, die Niederlage unbedingt verhindern zu wollen.
Oder lag es an der Klasse? Was schlimmer wäre. Verliert ein erneut schwacher HFC nun das Heimspiel gegen Fortuna Köln wäre es Zeit, Angst zu bekommen und vieles in Frage zu stellen. Die Ohrfeige darf als Weckruf dienen.
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(mz)