Saisonstart gegen KFC Uerdingen KFC Uerdingen - Hallescher FC: Ziegner sieht HFC in der Außenseiter-Rolle
Halle (Saale) - Er musste diesen Weg schon eine Weile nicht mehr gehen. Doch die Stufen von seinem Trainerzimmer hoch in den Presseraum des Erdgas Sportparks erklomm Torsten Ziegner gern - so zumindest wirkte es. „Ich finde es cool, dass es mal wieder eine Spieltags-Pressekonferenz gibt“, sagte der 41-Jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Es war dem Trainer des Halleschen FC anzumerken: Die Vorfreude auf den Start der dritten Fußball-Liga am Sonntag ist groß. Die positive Anspannung ist endlich wieder da. Vorbei die Zeit der Testspiele und der Ungewissheit, wo die Mannschaft im Vergleich mit den Ligakonkurrenten wohl steht. Am Sonntag (14 Uhr im Liveticker) geht es für den HFC nach etwas mehr als vier Wochen Vorbereitung in Düsseldorf gegen Uerdingen wieder um Punkte.
Damit die Mannschaft nicht wie zuletzt beim 0:3 in Erfurt als Verlierer dasteht, muss sie sich deutlich steigern. „Die Basis unseres Spiels wird immer die Defensive sein. Wir tun gut daran, dem Gegner wenig zu gestatten. Das ist ein Schwerpunkt in der Trainingswoche, wenn man drei Tore bekommt“, so Ziegner, der jedoch auch die Arbeit an der Offensive nicht vernachlässigen will: „Wir werden nicht nur die Daumen drücken, dass es funktioniert.“ Nach den Eindrücken der Testspiele schilderte der Ex-Profi seine Gefühlslage durchwachsen: „Das Bauchgefühl ist nicht überragend, aber eher besser als schlechter.“
Torsten Zieger: Bauchgefühl nicht überragend, aber gut
Die Ausgangslage vor dem Auftakt scheint klar: Die Dank Investor und Präsident Mikhail Ponomarev finanzkräftigen Uerdinger haben auf dem Transfermarkt kräftig zugelangt und sich unter anderem mit dem Ex-Magdeburger Jan Kirchhoff und Andreas Maxsö vom schweizer Erstligisten FC Zürich verstärkt. Der Marktwert beider Defensivspieler beläuft sich laut transfermarkt.de auf 2,3 Millionen Euro - der gesamte Marktwert des HFC liegt bei 5,2 Millionen Euro.
„Uerdingen hat einen doppelt so hohen Etat wie wir. Würden wir in Düsseldorf gewinnen, wäre die erste Überraschung perfekt“, sagte Ziegner mit Hinweis auf die nackten Zahlen und ergänzte: „Wir sind Außenseiter, aber ich habe glaube daran, dass wir eine gute Chance haben.“
Bei den Spielern steigt die Spannung vor dem ersten Kräftemessen auch in Hinsicht auf die Vergabe der Startplätze für den ersten Spieltag. Während Angreifer Sebastian Mai bereits eine Einsatzgarantie erhielt, verriet Ziegner, dass auch Torhüter Kai Eisele bereits in Kenntnis gesetzt wurde, wieder das Vertrauen zu genießen.
HFC-Startelf gegen Uerdingen: Mai und Eisele sind gesetzt
Auch die anderen Plätze seien bereits „im Kopf“ zu 100 Prozent vergeben: „Aber wir haben noch ein paar Trainingseinheiten bis zum Anpfiff. Bis dahin sollten alle gesund bleiben und ordentlich trainieren. Dann steht dem nichts im Wege, dass die elf Jungs beginnen.“
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Definitiv nicht dabei sein wird Mathias Fetsch. Der 30-jährige Stürmer hat nach einer OP am Meniskus noch Trainingsrückstand. Spannender ist die Sache bei Jan Washausen. Der Kapitän musste zuletzt wegen Problemen an der Wade aussetzen: „Bei ihm wird es ein Wettlauf mit der Zeit. Da hoffen wir, dass er noch rechtzeitig fit wird“, sagte Ziegner. Nach kurzer Pause dabei ist Stürmer Mai.
Während es für die Mannschaft um die ersten Punkte der neuen Saison geht, arbeitet Ziegner an seiner persönlichen Bilanz: In der dritten Liga gab es für ihn als Trainer zum Saisonbeginn erst einen Punkt aus drei Spielen, dabei letztes Jahr das 0:2 bei Ex-Klub Zwickau. „Ich finde das cool. Unser Ziel ist es, dass wir uns alle verbessern. So ist es nicht schwer.“ Jetzt liegt es an seinen Spielern, diese Bilanz aufzubessern. (mz)