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Tobias Schilk Hallescher FC: Wie sich Tobias Schilk beim HFC unverzichtbar gemacht hat

Von Christoph Karpe 14.11.2017, 08:55
Die Szene aus dem trüben Magdeburg mit Seltenheitswert: Tobias Schilk setzt zum Fallrückzieher an - und der Ball landet im Tor.
Die Szene aus dem trüben Magdeburg mit Seltenheitswert: Tobias Schilk setzt zum Fallrückzieher an - und der Ball landet im Tor. Imago

Halle (Saale) - Tobias Schilk staunt immer noch über sich selbst. Dieses Fallrückzieher-Tor zum 2:0, mit dem er das zähe Pokalspiel bei Börde Magdeburg (3:0) entschied, zählt zweifellos zu den außergewöhnlichen Kuriositäten seines Fußballer-Lebens.

Und die Einmaligkeit nimmt er mit Humor. „Ich stand mit dem Rücken zum Tor und konnte gar nichts anderes machen, als einfach umzufallen. Nur so konnte ich den Ball erwischen. Dass der dann noch ins Tor geht - irre“, sagt der Profi des Halleschen FC und meint zugleich: „So ein Tor werde ich wohl nie wieder schießen. Das war mehr Glück als Verstand.“

HFC: Tobias Schilk mit neuem Selbstvertrauen

Die Seltenheit des Ereignisses - sein letztes Tor machte er im September 2015 für Mainz II gegen Aue - liegt in der Natur seines Jobs begründet. Schilk ist Abwehrmann des Drittligisten - mit der Aufgaben-Priorität, Tore zu verhindern. Und doch besitzt dieser Kunstschuss im ungleichen Duell mit einem Sechstligisten etwas von einem Indiz: nämlich von gewachsenem Selbstvertrauen.

Schilk, dessen fußballerische Charakteristik in der Vergangenheit meist allein mit solider Zuverlässigkeit beschrieben werden konnte, hat sich still und heimlich zu einer festen, nicht wegzudenkenden Größe im Abwehrverbund entwickelt.

„Tobias Schilk hat sich stabilisiert. Inzwischen ist er nicht mehr nur darauf bedacht, keine Fehler zu machen“, sagt Rico Schmitt. Und statt nur als Außenbahnrenner probierte er Schilk im Pokal in der Dreierkette aus. Eine Variante, die für das Punktspiel am Freitagabend gegen Münster denkbar scheint.

Tobias Schilk: Wohin führt sein Weg im Sommer?

Fest steht: Tobias Schilk ist mit seinen jüngsten starken Liga-Auftritten aufgefallen. Auch bei der Konkurrenz. Der 25-Jährige könnte mit seiner Dynamik sogar in einen Zweitliga-Kader passen - das glaubt Schmitt. Und Schilks Vertrag läuft aus. Nach Halle war er im Sommer 2016 sowieso gekommen, um seine Profikarriere anzuschieben.

„Ach“, sagt Tobias Schilk, „sich über die Zukunft Gedanken zu machen, ist es noch zu früh. Und wie Leute mich einschätzen, damit beschäftige ich mich nicht“, meint er. Erst einmal gehe es darum, mit dem HFC bis zur Winterpause möglichst viele der 15 Punkte einzusammeln, die noch im Angebot sind.

Mit Toren von ihm? „Ich drängle mich nicht vor, aber wenn’s passiert, dann passiert’s“, sagt Tobias Schilk lachend. Bislang hat er in 14 Spielen zwei Vorlagen zu Treffern gegeben. Dort will er zunächst nachlegen. (mz)