Hallescher FC Mutloser HFC verliert bei Torsten Ziegners MSV Duisburg
Duisburg/MZ - Der Hallesche FC rutscht in der 3. Liga immer tiefer in den Abstiegskampf. Das Wiedersehen mit Ex-Trainer Torsten Ziegner endete am Samstag mit einer 0:1 (0:0)-Niederlage beim MSV Duisburg. Der HFC enttäuschte vor 9.084 Zuschauern an der Wedau vor allem spielerisch und zeigte einen insgesamt erstaunlich mutlosen Auftritt.
Trainer André Meyer ließ den nach Verletzungen wieder verfügbaren Nico Hug zunächst auf der Bank, ebenso wie Timur Gayret und Sören Reddemann. Hinten links verteidigte Niklas Landgraf, zentral Jannes Vollert und im Mittelfeld durfte Tunay Deniz ran. Stürmer Sebastian Müller fehlte mit muskulären Problemen komplett im Aufgebot.
Beim MSV standen die Ex-HFC-Profis Sebastian Mai und Marvin Ajani in der Startelf, zudem ließ Trainer Ziegner sein Team nach zuletzt vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge überraschend in einer 3-5-2-Formationen auflaufen.
MSV Duisburg lässt gute Chancen zur Führung gegen HFC liegen
Die Anfangsphase auf regenassem Rasen bot kaum Spektakuläres. Nur einmal kochten die Emotionen zwischen Jonas Nietfeld und Aziz Bouhaddouz kurz hoch. Schiedsrichter Lars Erbst ermahnte die Streithähne, nach einem Handschlag ging es weiter (10.). Sportlich blieb es überschaubar. Selbst für einen Distanzschuss von Kolja Pusch zehn Meter über das Tor gab es Szenenapplaus (18.).
Das änderte sich schlagartig ab der 22. Minute, als Baran Mogultay plötzlich frei im Strafraum das 1:0 für Duisburg auf dem Fuß hatte, Vollert den Schuss aber noch von der Torlinie kratzte. Halles erste brauchbare Szene folgte vier Minuten später durch Leon Damer – mehr als eine Halbchance war es aber nicht.
Gefährlicher blieb der MSV. König bekam elf Meter zentral vor dem Kasten den Ball, scheiterte aber mit einem harmlosen Abschluss an Felix Gebhardt (28.). Auch bei Bouhaddouz‘ Flachschuss war der HFC-Torwart Endstation (31.).
HFC im Pech: Tom Zimmerschied trifft nur die Latte
Großes Glück hat Halle dann, als Gebhardt unter einem Eckball durchtauchte, der überraschte Marvin Bakalorz den Ball aber neben das leere Tor setzte (42.). Der offensiv schwache HFC war in dieser Phase mit dem 0:0 gut bedient, hätte den Spielverlauf aber fast auf den Kopf gestellt, als Tom Zimmerschied einen kunstvollen Schlenzer an die Latte setzte (42.). So blieb die erste Hälfte torlos.
Auch der zweite Durchgang nahm sich eine lange Anlaufzeit. Königs Schuss aus 14 Metern ans Außennetz war die nächste gute Chance des MSV (58.), die ungenutzt blieb. Halle stand sehr tief und überließ den „Zebras“ immer mehr die Partie. Das rächte sich nach einem Eckball, den Bakalorz wuchtig zum 1:0 ins Tor köpfte (65.).
In Rückstand war der HFC gefordert, offensiv endlich mehr zu zeigen. Meyer regierte mit einem Doppelwechsel, brachte Gayret und Andor Bolyki für Damer und Aaron Herzog. Später kam auch noch Hug für den angeschlagenen Kapitän Nietfeld. Halle mühte sich um eine Schlussoffensive, tat sich aber schwer. Ein Flachschuss von Zimmerschied (74.) sowie ein guter Versuch von Steczyk (79.) aus 20 Metern blieben erfolglos. Mehr kam dann auch nicht.
So stand am Ende eine unterm Strich verdiente 0:1-Niederlage für den HFC, der sich zu lange zu wenig zutraute und auch defensiv nicht immer sattelfest war. Mit nur acht Punkten aus zehn Spieltagen wird die sportliche Situation an der Saale nun langsam richtig ungemütlich.