Heyer und Ajani bleiben nur bei Aufstieg Hallescher FC: Moritz Heyer und Marvin Ajani bleiben nur bei HFC-Aufstieg

Halle (Saale) - Die Zahlen lesen sich ernüchternd: Aus den vergangenen zehn Drittliga-Partien holte der Hallesche FC lediglich zwei Siege, seit vier Partien wartet die Mannschaft auf einen Sieg, zuletzt sahen die Fans zwei Heimniederlagen in Serie.
Die bis zuletzt so erfolgreiche Saison der HFC-Fußballer droht sang- und klanglos auszutrudeln. Im Fall einer Niederlage am Samstag gegen Würzburg (14 Uhr im Liveticker) könnte der Fünf-Punkte-Abstand auf die Konkurrenz aus Karlsruhe und Wiesbaden weiter anwachsen - die Saison wäre zwar nicht vorbei. Aber fortan würde wohl Langeweile anstatt Spannung regieren.
Trainer Torsten Ziegner ist nicht anzumerken, dass ihn solche Sorgen beschäftigen könnten. Entspannt beantwortet er am Donnerstag die Fragen der Journalisten. Manchmal lächelt er. Doch ihm ist klar, wie viel von der kommenden Partie abhängt - das Ergebnis hat nicht nur Auswirkungen auf die Liga-Tabelle. Es geht um viel mehr.
HFC muss gewinnen, um Heyer und Ajani halten zu können
Denn die Rot-Weißen müssen gegen die Bayern gewinnen - auch, um die Hoffnung am Leben zu erhalten, wichtige Spieler wie Marvin Ajani und Moritz Heyer über die Saison hinaus halten zu können. Beide werden bereits seit einiger Zeit von höherklassigen Klubs beobachtet und sehen ihre Zukunft in Liga zwei. Fest steht: Sie werden ihre auslaufenden Verträge - wenn überhaupt - nur im Falle eines Aufstiegs beim HFC verlängern.
Das erste Anzeichen für einen Heyer-Abgang im Sommer ist, dass der Innenverteidiger bereits seinen Berater gewechselt hat und nun Klient bei der Agentur „Arena11“ ist, die auch internationale Top-Spieler wie Liverpools Sadio Mané vertritt und über die nötigen Kontakte verfügt, um Spieler zu ambitionierten Vereinen zu vermitteln.
Auch Ziegner kennt das Geschäft. Etwas Wehmut ist ihm anzumerken: „Moritz ist ein ganz wichtiger Baustein des Teams. Er ist sehr offen für alle Aufgaben, kann Dinge sehr schnell lernen und umsetzen. Er hat sich sehr weiterentwickelt und ist für uns schwer zu ersetzen.“
HFC-Trainer begnadigt Manu und Ajani
Längst sieht sich der Klub nach Alternativen um. Aber dass alle Hoffnung - auf den Aufstieg, auf die Vertragsverlängerungen - am Samstag vorbei sein könnte, daran will Ziegner nicht denken: „Darüber können wir uns nächste Woche Gedanken machen, sollte es so eintreffen. Wir glauben daran, dass wir gewinnen und sich schlimmstenfalls für uns nichts ändert.“ Seine Mannschaft muss dafür zeigen, dass sie Willens ist, im Saison-Endspurt nicht nachzulassen. Eine Charakterfrage.
Um endlich wieder einen Sieg bejubeln zu können, hat Ziegner auch seine Flügelzange Braydon Manu und Marvin Ajani begnadigt. Beide mussten zuletzt beim Auswärtsspiel in Unterhaching zu Hause bleiben - zu schwach war ihr Engagement beim Training.
Mittlerweile zeigte die erzieherische Maßnahme Erfolg. „Die Botschaft ist angekommen“, versichert der Coach: „Jeder einzelne Spieler kennt die Vorstellungen, die wir als Trainerteam haben. Es gilt, sich jede Woche, Tag für Tag daran zu erinnern und das zu beweisen. Sie tun das diese Woche - so wie der Rest der Mannschaft - auch sehr, sehr gut. So dass sie auf jeden Fall auf dem richtig Weg sind. Sie können sich Hoffnung machen, am Wochenende wieder im Kader zu stehen.“ Alle wissen eines: Zu einem Sieg gibt es keine Alternative. (mz)