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"Trainer wird seine Gründe haben" Hallescher FC: Mathias Fetsch sitzt beim HFC plötzlich auf der Bank

Von Fabian Wölfling 18.02.2019, 11:40
Denkpause beendet? Ohne Mathias Fetsch spielte der HFC nicht besser als zuletzt mit ihm im Sturmzentrum.
Denkpause beendet? Ohne Mathias Fetsch spielte der HFC nicht besser als zuletzt mit ihm im Sturmzentrum. Holger John / VIADATA

Halle (Saale) - Der Ärger brach doch durch. Nicht offen, dafür ist Mathias Fetsch viel zu sehr Profi. „Es ist ganz normal“, sagte der Angreifer des Halleschen FC also zu seiner gedämpften Begeisterung über den Bankplatz beim 0:0 gegen die Sportfreunde Lotte.

„Wir sind nicht nur elf Spieler, und ich stehe auch nicht über der Mannschaft.“ Aber wirklich nachvollziehen konnte Stürmer Fetsch seine 45-minütige Zuschauerrolle nicht. „Der Trainer wird seine Gründe haben, ich muss das akzeptieren“, so die angesäuerte Einschätzung des 30-Jährigen.

Tatsächlich war es ein bemerkenswerter Schachzug, den Torsten Ziegner am Samstag im Drittliga-Spiel vollzog. Er ließ Fetsch, mit sechs Treffern immerhin sein torgefährlichster Spieler, erst zum zweiten Mal im gesamten Saisonverlauf nicht von Beginn an ran. Stattdessen stürmte Julian Guttau, 19 Jahre, Eigengewächs und von Statur und fußballerischer Herangehensweise ein komplett anderer Spielertyp.

Mathias Fetsch beim HFC zuletzt nicht treffsicher

Eine überraschende Entscheidung. Aber keine völlig grundlose. Schließlich hatte Ziegner drei Spiele mit angesehen, wie Fetsch zwar stets bemüht, mehr aber eben auch nicht war. Gerade bei den beiden Nullnummern gegen Jena und in Kaiserslautern hätte er den Unterschied zwischen einem und drei Punkten machen können, gar müssen.

Gegen Carl Zeiss hatte Fetsch gleich mehrere aussichtsreiche Kopfballgelegenheiten, auf dem Betzenberg war es nur eine Chance, aber die enorm: Nach vier Minuten hatte er in bester Position am Tor vorbeigeschossen. Vom so treffsicheren Mathias Fetsch der Vorbereitungsspiele (vier Treffer in drei Partien) war nichts mehr zu sehen.

Nun also der neue Impuls durch den quirligen Guttau. Der verdiente sich mit vielen Aktionen am Ball und einem feinen Fernschuss ein Lob von Ziegner. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, war an vielen Offensivaktionen beteiligt“, so das Urteil des Trainers. Aber der Youngster war nicht der Zielspieler, der Fetsch ist und der dem HFC in der ersten Halbzeit gegen Lotte ganz offensichtlich fehlte.

Kehrt Fetsch schon gegen Osnabrück zurück in die Startelf?

Weshalb die Denkpause für den Rotschopf auch nicht allzu lange dauerte. Ziegner brachte den 1,89-Meter-Mann nach der Pause, die körperliche Präsenz im offensiven Drittel war direkt spürbar. Auch wenn Zählbares in Form von Toren trotzdem nicht gelang.

Dennoch dürfte das Fetsch-Bank-Experiment in Osnabrück wieder der Vergangenheit angehören. Was natürlich ganz im Sinne des Routiniers ist: „Ich muss in der Woche mehr machen, weiter arbeiten, damit ich nächstes Wochenende wieder in der ersten Elf stehe.“ (mz)