Hallescher FC Hallescher FC: Gogia gibt ein Treueversprechen bis Sommer

Belek - Die türkische Riviera machte ihrem Ruf am Sonntagnachmittag alle Ehre. Herrlicher Sonnenschein, 18 Grad, blaues Meer und eine leichte Brise. Ideales Wetter, um auf der Terrasse des Hotels ein wenig zu entspannen. Andy Gogia tat nach fünf Trainingseinheiten und einem Testspiel binnen vier Tagen genau das - und genoss seinen 23. Geburtstag. Er schnappte sich einen Korbsessel, streckte die Beine weit von sich und genoss den Sonnenschein. „Herrlich“, sagte Gogia. „Sonntagnachmittag, trainingsfrei und dann solches Wetter. Mehr kann man sich am Geburtstag nicht wünschen.“
Die Mannschaft hatte ihm am Vormittag gratuliert - mit einem kleinen Lied von Vorsänger Patrick Mouaya. Der Titel: „Bitte, bleib doch noch ein Jahr.“ Die Stimmungskanone der Mannschaft drückte damit aus, was sich alle im Team wünschen: Dass Gogia seinen Vertrag bis Sommer erfüllt und erneut beim Fußball-Drittligisten HFC unterschreibt.
„Keine konkreten Angebote“
Der Spielmacher des HFC steht im Trainingslager in der Türkei unter Beobachtung zahlreicher Scouts. Doch der exzellente Techniker stellte gestern unmissverständlich klar: Er will den Rot-Weißen vorerst treu bleiben. „Es gibt keine konkreten Angebote für einen Wechsel in der Winterpause. Ich stehe am 31. Januar beim Punktspiel-Auftakt gegen den MSV Duisburg für den HFC auf dem Platz.“
Diese Aussage freut auch Ralph Kühne, bezeichnete er doch die Gefahr, dass Gogia in der Winterpause den Verein verlässt als „permanent“. Allerdings bestätigte auch der Manager gestern, dass es bislang keine Anfragen gebe. „Zudem liegt die Ablösesumme so hoch, dass kein Zweitligist sie für die restlichen vier Monate einer Saison bezahlen würde“, ergänzte HFC-Präsident Michael Schädlich. Die bislang kolportierten 500 000 Euro bezeichnete der Klubchef allerdings als „zu hoch“.
Schädlich stellte aber auch klar: „Wenn ein Spieler die Chance hat, höherklassig zu spielen, dann werden wir uns nicht sperren.“ Angeblich haben Eintracht Braunschweig und Greuther Fürth Interesse.
Gogia selbst lässt der Trubel um seine Person kalt. „Mit dem Verein passt alles. Ich bekomme sehr viele Einsätze, was für mich ein wichtiges Kriterium ist. Und außerdem wohnen meine Eltern in Halle, bei denen ich immer etwas zu futtern bekomme, wenn ich mal das Einkaufen vergesse“, sagte Gogia grinsend. „Nur, dass meine Freundin etwas weit weg wohnt, ist nicht so günstig.“ Zu ihr nach Augsburg braucht er viereinhalb Stunden. „Das klappt aber nur, wenn wir zwei freie Tage am Stück haben.“
Gespräche ab März
Und genau die würde ihm der HFC sicher auch weiterhin gewähren, wenn er seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag setzen würde. Doch damit wollen sich beide Seiten erst ab März beschäftigen. „Wenn uns Gogia jetzt verlassen würde, hätten wir ein großes Problem, weil die fest eingeplante Rückkehr von Björn Ziegenbein nicht Realität geworden ist“, sagt Manager Kühne. Ziegenbein arbeitet in der Reha an seinem Comeback, kommt aber dabei nicht so recht voran.
Und Manager Kühne spürt offensichtlich nach wie vor noch einen Rest Unsicherheit. Vielleicht flattert bis zum Ende der Transferperiode doch noch ein so lukratives Angebot für den achtfachen Torschützen herein, bei dem der HFC nicht Nein sagen kann. (mz)