"Sehr gute Gespräche" Hallescher FC: Geht Ex-HFC-Kicker Selim Aydemir ins Ausland?

Halle (Saale) - Am Montag startet der Hallesche FC in die Vorbereitung auf die neue Saison in der dritten Liga. Selim Aydemir wird dann nicht mit auf dem Trainingsplatz stehen. Der 25-Jährige ist einer von 14 Abgängen beim HFC. Wann für ihn Trainingsauftakt sein wird, ist noch unklar. Mittwoch-Nachmittag jedenfalls stand er am Flughafen.
Geht Selim Aydemir ins Ausland?
„Ich hatte mit zwei höherklassigen Vereinen konkrete und sehr gute Gespräche,“ sagt Aydemir über seine Zukunft. Wohin die Reise am Flughafen und auch in seiner sportlichen Karriere geht, lässt der technisch beschlagene Fußballer offen - Berufsgeheimnis eben. Fakt ist nur: Ein Wechsel ins Ausland ist durchaus realistisch und ein Wechsel zu Zweitligaabsteiger SC Paderborn - wie in einigen Medien spekuliert wurde - kommt wohl eher nicht in Frage. Zumindest gab es „zu Paderborn keinen Kontakt“, sagt Aydemir.
Keine Angst vor der Zukunft
Bis er einen neuen Klub gefunden hat, hält sich der gebürtige Kieler mit türkischen Wurzeln selbst fit. Angst auf der Strecke zu bleiben, hat er jedenfalls nicht, im Gegenteil: „Ich bin topfit und habe einen Personal-Trainer, der mit mir einen Trainingsplan für den Sommer erarbeitet hat. Ich mache mir keinen Druck und bin in einem sehr guten Zustand.“
Dass der ehemalige türkische U-21-Nationalspieler keinen neuen Verein findet, ist auch schwer vorstellbar. In den letzten Wochen betrieb Aydemir im HFC-Trikot schließlich reichlich Werbung in eigener Sache. Vor allem unter Rico Schmitt blühte der Außenbahnspieler wieder auf. Mit seinem Doppelpack beim 2:0-Auswärtssieg gegen Fortuna Köln ebnete er dem HFC den Weg zum Klassenerhalt und sorgte obendrein noch für den perfekten Einstand von Rico Schmitt auf der Trainerbank in Halle. „Die letzte Phase war für alle sehr kritisch und der Druck war groß. Sicherlich habe ich gerade in den letzten fünf Spielen mit vier Toren meinen Teil dazu beitragen, dass alles so gut ausgegangen ist und darüber bin ich natürlich sehr glücklich.“, blickt der 25-Jährige auf den furiosen Saison-Endspurt mit dem HFC zurück.
Vertragsverlängerung beim HFC abgelehnt
In Halle hätten sie nach diesem versöhnlichen Saisonfinale gerne weiter mit Aydemir gearbeitet. Das Angebot zur Vertragsverlängerung lag vor, aber nach 96 Partien für den HFC entschied sich der Mittelfeldmann mit der feinen Technik bewusst , aber ohne Groll auf den Verein , dagegen. „Ich hatte vier tolle Jahre beim HFC und dafür bin ich sehr dankbar, jedoch wollte ich eine neue Herausforderung suchen, “ begründet Aydemir seine Entscheidung, das Angebot der Hallenser nicht anzunehmen.
Höherklassige Erfahrungen hat Selim Aydemir in seiner Profikarriere zumindest schon gesammelt. Für den VfR Aalen stand er vor seiner Rückkehr nach Halle im Sommer 2014 fünf Mal in der zweiten Liga auf dem Platz. Dass demnächst weitere Einsätze im deutschen Unterhaus dazukommen könnten, ist nicht ausgeschlossen.
Die Entwicklung seines nun Ex-Vereines wird Selim Aydemir auf alle Fälle interessiert beobachten. „Der Verein und die Fans werden für mich immer im Herzen bleiben“, sagt Aydemir und schiebt noch eine forsche Prognose hinterher: „Mit dem Trainer und dem gesamten Stab traue ich Halle in den nächsten ein bis zwei Jahren auf jeden Fall den Aufstieg zu und wünsche es ihnen auch.“
Hinter den Kulissen des HFC wird zumindest weiter fieberhaft an einem schlagkräftigen Kader für die kommende Drittliga-Saison gebastelt. „Wir arbeiten hier am Anschlag, die Zeit rast Richtung Trainingsauftakt“, sagte Sportdirektor Stefan Böger am Mittwoch kurz und knapp. Auch ein Nachfolger für Selim Aydemir muss bis zum Ligastart Ende Juli noch gefunden werden. Die neu formierte Mannschaft wird sich Aydemir bei Gelegenheit auch mal als Zuschauer anschauen kommen. „Mich wird man definitiv hin und wieder mal im Erdgas-Sportpark sehen.“ witzelt er und verabschiedet sich zum Check-In am Flughafen. (mz)