Rot, kein Gelb-Rot, Abseits-Tor Hallescher FC gegen Chenitzer FC: Drei Schiedsrichter-Entscheidungen im Blickpunkt
Halle (Saale) - Es war eine Niederlage und besonderen Bedingungen für den Halleschen FC: Beim 0:3 (0:2) gegen den Chemnitzer FC am Samstag wurde viel über Entscheidungen von Schiedsrichter Guido Winkmann und seinem Team diskutiert.
#allrticles
Klar ist: Es waren Schlüsselszenen, die den Lauf des Spiels maßgeblich geprägt haben. Wurde der HFC womöglich benachteiligt? Wir haben uns die brisanten Pfiffe noch einmal angeschaut.
3. Minute: Rot gegen Oliver Schnitzler
Dennis Grote spielt einen langen Ball in die Sitze auf Daniel Frahn, die Halle-Abwehr steht denkbar schlecht und der CFC-Stürmer ist frei durch. Schnitzler kommt aus seinem Kasten, springt aber unter dem Ball durch und reißt im Fallen Frahn kurz vor dem Strafraum um. Schiedsrichter Winkmann pfeift Freistoß und entscheidet auf Notbremse - und damit auf Platzverweis für den HFC-Keeper.
„Es war für mich eine sehr harte Entscheidung“, sagte HFC-Trainer Rico Schmitt über die Szene. Zwar war in der Mitte noch Max Barnofsky mitgelaufen, doch geht Rot in Ordnung. Es war eine Notbremse und der Keeper wäre beim Torschuss von Frahn aus dem Spiel gewesen. „Rot kann man geben“, sagte entsprechend auch Abwehrspieler Stefan Kleineheismann.
25. Minute: Kein Gelb-Rot gegen Fabio Leutenecker
Fabian Baumgärtel erobert den Ball von Leutenecker an der Mittellinie und kontert. Es entsteht eine Zwei-gegen-Zwei-Situation und damit eine gute Chance für den HFC, bis der zurückgeeilte Leutenecker Baumgärtel stoppt. Schiedsrichter Winkmann entscheidet bei dem Zweikampf auf Foul, zeigt dem bereits mit Gelb verwarnten Übeltäter aber nicht Gelb-Rot.
Eine Fehlentscheidung: Leuteneckers Tackling kam von hinten und war ein klares taktisches Foul, brachte den HFC also um eine gute Torchance. „Ich hätte mir gewünscht, dass der Schiedsrichter beim zweiten Foul von Leutenecker ebenso konsequent ist und erneut Gelb, also Gelb-Rot zieht. Das wäre zwingend gewesen“, befand Rico Schmitt. Winkmann ließ hier Gnade vor Recht ergehen – zum klaren Nachteil des Halleschen FC.
69. Minute: Das 3:0 durch Julius Reinhardt
Es war die endgültige Entscheidung: Mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze trifft der Chemnitzer zum 3:0. Ein sehenswertes Tor mit einem kleinen Schönheitsfehler: Beim Schuss stehen die CFC-Angreifer Frahn und Slavov im Abseits. Passiv, sagt das Schiedsrichter-Gespann.
Eine Einschätzung, der man durchaus folgen kann, die Angreifer verdecken Keeper Tom Müller jedenfalls nicht die Sicht auf die Szene. Also eine korrekte Entscheidung Es gab auch keine Proteste der HFC-Abwehr.
Fazit: In zwei der drei strittigen Szenen hat Schiedsrichter Winkmann richtig entschieden, auch sonst hatte er die weitgehend faire Partie ordentlich im Griff. Ärgern darf sich der HFC aber über den nicht gegebenen Platzverweis für Leutenecker nach 25 Minuten. „Bei numerischem Gleichstand wäre womöglich etwas gegangen“, sagte Rico Schmitt.
Insgesamt zeigte sich der HFC aber selbstkritisch nach der Heimniederlage. Keeper Schnitzler nahm die Pleite gar auf seine Kappe, auch Kapitän Hendrik Starostzik sprach die Fehler an. Allein an Schiedsrichterpfiffen, das war allen Protagonisten klar, hat es gegen Chemnitz nicht gelegen.
(mz/bbi)