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HFC-Profi wurde in Würzburg aussortiert Björn Jopek will Sieg beim Ex-Verein Würzburger Kickers: "Es wäre eine Genugtuung"

Von Fabian Wölfling 25.10.2018, 10:02
Schmerzhafte Situation: Björn Jopek wurde im Heimspiel gegen Unterhaching früh verletzt ausgewechselt.
Schmerzhafte Situation: Björn Jopek wurde im Heimspiel gegen Unterhaching früh verletzt ausgewechselt. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Ausgerechnet jetzt. Vor diesem Spiel. Dennis Mast konnte kaum glauben, was sich da am Samstag in Halle abgespielt hatte. Also schrieb er seinem Kumpel am Montag eine Nachricht. Mit deutlichen Worten. „Er hat mich gefragt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, mich jetzt zu verletzen“, erzählt Björn Jopek über die fassungslosen Zeilen aus Würzburg.

Der Mittelfeldspieler des Halleschen FC und der Ex-Hallenser Mast sind seit Jahren gut befreundet, haben gemeinsam in Bielefeld, Chemnitz und eben Würzburg gespielt. Mast ist immer noch bei den Kickers aktiv.

Am Samstag, beim Drittliga-Duell zwischen Würzburg und dem HFC, sollte es deshalb zum großen Wiedersehen der Kumpel kommen. Aber ausgerechnet jetzt ist Björn Jopek angeschlagen.

Platzt der Wiedersehen von Jopek mit dem Ex-Klub?

Beim 1:1 gegen Unterhaching am Samstag bekam der 25-Jährige einen Schlag auf die Hüfte ab, musste nach einer halben Stunde mit schmerzverzerrtem Gesicht raus. „Dabei hat auch die Bauchmuskulatur was abbekommen“, berichtet Jopek. Die Folge: „Für das Wochenende wird es eng.“

Die Verletzung zur Unzeit macht nicht nur Mast fassungslos. Auch Jopek hadert mit dem Schicksal. „Als der Spielplan rauskam, habe ich zuerst geguckt, wann wir in Würzburg spielen“, erzählt er. „Das ist für mich persönlich das mit Abstand wichtigste Spiel der Saison“, betont er.

Mit Würzburg hat Jopek noch eine Rechnung offen. Präziser mit Trainer Michael Schiele. Als der im Herbst 2017 das Ruder bei den Kickers übernahm, sortierte er Jopek, bei Vorgänger Stephan Schmidt noch Stammkraft, gnadenlos aus. Drei Minuten spielte Jopek nur noch. „Zwischen uns hat es überhaupt nicht gepasst“, hatte der gebürtige Berliner im Sommer zu den Gründen seiner Degradierung gesagt. Die war drastisch: „Es hätten sich alle verletzen können, ich wäre trotzdem nicht im Kader gewesen. Du verlierst dabei extrem den Spaß, wenn du weißt, es ist egal, was du machst, es bringt eh nix.“

Björn Jopek kommt beim HFC immer besser in Form

Das ist in Halle anders. Für den HFC ist Jopek äußerst wertvoll, ein Leistungsträger. Der ehemalige Zweitliga-Kicker verfügt über die größte Spielübersicht im Kader, kann Bälle wie kein Zweiter aus dem Mittelfeld in die Offensive verteilen.

„Ich komme immer besser rein. Gerade die letzten drei Spiele waren richtig gut. Vor allem im Passspiel ist meine Fehlerquote deutlich runtergegangen“, sagt Jopek selbst. Die Formkurve stimmte also. Das persönliche Spiel des Jahres konnte kommen. Dann aber gegen Unterhaching diese vermaledeite Verletzung. Ausgerechnet jetzt.

Aber noch besteht Hoffnung. Am Mittwoch drehte Jopek für sich allein Runden auf dem Trainingsplatz. „Ich konnte problemlos laufen“, konnte er danach berichten. „Morgen steigern wir das Programm, versuchen explosive Sachen. Wenn ich dann das Abschlusstraining am Freitag mitmachen kann, sieht es gut aus.“

Björn Jopek: In Würzburg aussortiert, beim HFC mit Stammplatz

Ein positiver Ausgang dieses Wettlaufs gegen die Zeit wäre wichtig. Denn, so weiß Jopek nur zu gut, in Würzburg zu bestehen, wird für den HFC ohnehin schwer genug. „Sie haben individuell sehr viel Qualität, genug um jeden Gegner in der Liga zu schlagen“, sagt er.

Trotzdem glaubt Jopek an einen Coup bei seinem Ex-Verein. „Es wird nicht einfach. Aber sie sind nicht so gefestigt, dass wir sie mit unserem Spiel, dem frühen Anlaufen, nicht beeindrucken könnten.“

Björn Jopek über einen Sieg in Würzburg: „Das wäre eine Genugtuung“

Ein Sieg in Würzburg, mit einer starken Leistung des Mittelfeldmanns, es wäre für Jopek die ultimative Revanche für die Degradierung in der vergangenen Saison. „Dort als Sieger vom Platz zu gehen, wäre natürlich eine Genugtuung“, betont er. Dafür muss aber erstmal sein Körper mitspielen. (mz)